Die Freude war groß als man endlich in Honsfeld eintraf. Zuerst gab es die Unsicherheit, ob man überhaupt ins Lager fahren durfte. Dann kamen die Anpassungen in der Organisation und Planung.
Nun ist es aber endlich soweit: Die 47 Kinder und Jugendlichen der KSA Tuilt aus Hasselt dürfen ihre Zelte aufschlagen. Auch wenn die Gruppe die Gegend schon kennt - es ist das zweite Mal, dass die Flamen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu Gast sind -, so ist doch einiges anders: "Wir müssen uns alle zwei Stunden die Hände waschen, wenn wir rein gehen, müssen wir Mundschutzmasken anziehen. Wir dürfen maximal nur 50 Personen sein, normalerweise sind wir 70 oder 80. Unsere Kleinsten sind dieses Jahr nicht mit dabei. Mit denen machen wir nächste Woche ein Lager", erklärt Hauptleiterin Laurine Jacobs.
Dieses Jahr werden also kleinere Gruppen unterwegs sein. Diese sollen unter sich bleiben. Besuch von Außenstehenden ist nicht erlaubt - so werden zum Beispiel die Eltern dieses Jahr nicht zum Besuch zugelassen. An der Anzahl Gruppen, die unterwegs sind, scheint dies jedoch wenig geändert zu haben: "Nein, da ist kein Unterschied. Wir haben immer vier Gruppen, vier mal zehn Tage. Da hat sich nichts geändert. Es haben keine Gruppen abgesagt und es haben auch keine anderen angefragt, um noch zu kommen" sagt Monique Jost, Vermieterin eines Lagerplatzes.
Alles, was über 50 Personen hinausgeht, muss getrennt werden. Denn nur maximal 50 Personen dürfen einer Kontaktblase angehören. Sind die Gruppen größer, so muss ein zweiter Camping eingerichtet werden: "50 Personen dürfen wir nehmen. Eine Blase dürfen wir nehmen, weil es hier nicht groß genug ist für mehrere. Die nächste Gruppe sind zu mehreren und da hat der Nachbar uns zum Glück die Wiese zur Verfügung gestellt, damit die eine zweite Gruppe dahinten machen können, wo sie dann ganz für sich sind. Die müssen Toiletten neu aufsetzen, müssen Küche und alles dann separat haben", so Monique Jost weiter.
Alles ist ein wenig umständlicher geworden. Die Freude will man sich dadurch jedoch nicht nehmen lassen. Denn das Programm der Hasselter ist weiterhin auf Spaß ausgelegt: "Spiele spielen und so viel Spaß in den zehn Tagen haben wie möglich. Morgen machen wir den ganzen Tag eine Wanderung, wir gehen zum Bütgenbacher See. Und für den Rest werden wir Spiele spielen", so Laurine Jacobs.
Auch wenn sich alle Beteiligten auf dieses Jahr freuen, für 2021 wünscht sich die flämische Jugendbewegung, genau wie Monique Jost, eine Rückkehr zur Normalität: "Man weiß ja nicht, was nächstes Jahr ist. Aber wir haben schon alles besetzt für nächstes Jahr und ich hoffe, dass die Regeln dann ein bisschen anders sind, dass es nicht schlimm ist, wenn ein paar mehr wie 50 kommen."
Ein Dauerzustand sollen die jetzigen Umstände, wie in so vielen anderen Bereichen, nicht werden. Und trotzdem: Kinder, Jugendliche und Vermieter freuen sich über die Gelegenheit, dass auch in diesem Jahr Sommerlager stattfinden.
Andreas Lejeune