Die Gemeinde Büllingen befürchtet, die PEFC-Zertifizierung für ihre Wälder zu verlieren. Das wäre mit erheblichen Nachteilen auf dem Holzmarkt verbunden. Um dem entgegenzuwirken, versucht sie mit neuen Lastenheften Anreize für die Jäger zu schaffen. Das Ziel: den Wildbestand reduzieren. Für den Fall, dass dieses Ziel nicht erreicht werden sollte, sichert sich die Gemeinde Möglichkeiten, um einzugreifen.
Neue Regiejagden
Reinhold Adams, der bei der Gemeinderatssitzung wieder in sein Schöffenamt zurückkehrte, stellte die drei Lastenhefte vor. Lastenheft 1 betrifft die Reviere Rocherath 1 und 2, wo man ganz zur Regiejagd übergeht. Lastenheft 2 umschließt die Jagdreviere über 100 Hektar Wald und Lastenheft 3 alle restlichen, kleineren Reviere.
Die Gemeinde sichert sich in den größeren Jagdrevieren ein Teiljagdrecht, so kann das Forstamt unter bestimmten Umständen eine eigene Jagd ausführen. Im Gegenzug sinkt die Pacht. Büllingens Bürgermeister Friedhelm Wirtz betonte, dass es nicht einfach sei, in dieser Materie auf einen Nenner zu kommen. Er rief alle Beteiligten zur Zusammenarbeit auf.
Nach einem Jahr Pause ist Reinhold Adams unter Applaus aller Gemeinderatsmitglieder zum Schöffen vereidigt worden. Er hatte das Amt aus persönlichen Gründen abgegeben. Nun ist das Büllinger Gemeindekollegium wieder personell komplett. Die freigewordenen Kompetenzen hatte man sich in der Zwischenzeit unter den verbleibenden Schöffen aufgeteilt.
Aufruf zur Solidarität mit Vivias
Die Präsidentin des Büllinger ÖSHZ, Anita Jost, rief zu Solidarität auf. Sie wünschte sich, "in der gegenwärtigen, kritischen Situation" dem Personal der Interkommunale Vivias Unterstützung entgegen zu bringen. Jost lud alle Gemeindevertreter bei Vivias ein, ein Zeichen zu setzen und der Generalversammlung am 13. Juli beizuwohnen. Der Bürgermeister lobte die Initiative. Wirtz ist Präsident des Verwaltungsrates von Vivias. Dieser hatte am Mittwoch angekündigt, juristisch gegen die Beschuldigungen innerhalb der Berichterstattung des Grenz-Echos über angebliche Missstände in den Wohn- und Pflegezentren vorzugehen.
Stabiler Trinkwasserpreis
Der Preis für Trinkwasser bleibt in der Gemeinde Büllingen bis Ende des Jahres 2021 bei 2,60€ pro Kubikmeter. Dies verkündete Büllingens Bürgermeister Friedhelm Wirtz am Mittwochabend in der Gemeinderatssitzung. Die aktuelle Trinkwasserversorgung bezeichnete Wirtz als stabil. Trotzdem forderte er die Bürger bereits auf, vom Befüllen von Schwimmbecken mit Trinkwasser abzusehen. Auch sollte das Bewässern von Grünflächen sparsam erfolgen und wenn möglich ohne den Verbrauch von Trinkwasser.
al/cs