Endlich hat das lange Warten ein Ende. Betreiber Rainer Stoffels ist erleichtert. "Natürlich freuen wir uns sehr, dass wir nach 110 Tagen verordneter Pause wieder starten dürfen am 1. Juli. Natürlich wären wir auch froh gewesen, wenn wir schon früher hätten starten können, denn wir haben schon seit einer gewissen Zeit die Sicherheitskonzepte, die wir jetzt anwenden werden, ausgearbeitet und vorgesehen."
Und auszuarbeiten gab es doch einiges: Hygienemaßnahmen mussten ergriffen, Schutzwände installiert werden, und wie überall gilt natürlich auch in den Kinos: Abstand halten. Dabei hilft auch das Online-Reservierungssystem, dessen Nutzung für die Besucher allerdings nicht verpflichtend ist. "Wir respektieren mit unseren Online-Buchungstool die strikten Vorgaben, was die Abstände anbetrifft zwischen den einzelnen Besuchergruppen, d.h. minimum 1,50 Meter Abstand. Unser Buchungssystem sieht das direkt automatisch vor."
Nur jede zweite Reihe darf besetzt werden und zwischen den verschiedenen Besuchergruppen müssen drei Sitze frei bleiben. Maskenpflicht gibt es nicht. Eine Lüftungsanlage garantiert die Frischluftzufuhr in den Sälen.
Auch das Programm musste entzerrt werden, erklärt Rainer Stoffels. "Anstelle der in normalen Zeiten üblichen 40 Kinovorstellungen pro Woche machen wir jetzt in der Startphase knapp 20, damit genügend Zeit ist zwischen den einzelnen Vorstellungen und die Besucherströme sich nicht kreuzen."
Open-Air-Programm
Doch weniger Vorstellungen und weniger Sitzplatzkapazität bedeuten auch weniger Umsatz. Um ihren Kino-Betrieb wieder anzukurbeln, hat sich Familie Stoffels deshalb etwas ganz Besonderes ausgedacht: Auf dem Gelände des Bischöflichen Instituts am Wittumhof, nur drei Gehminuten vom Kino entfernt, wird das Scala im Juli und August bei schönem Wetter ein Open-Air-Programm anbieten. Bis zu 200 Besucher können hier empfangen werden.
"Wir werden hauptsächlich Freiluftkino machen, aber alternativ werden wir auch - wenn die Wetterlage es über einen längeren Zeitraum nicht zulässt - ein kleines Autokino anbieten", sagt Rainer Stoffels.
Schon am Mittwoch findet die Feuertaufe statt. Aus dem Auto heraus können Eltern am Abend die Diplomverleihung ihrer Kinder auf der Großleinwand mitverfolgen. Die erste Filmvorführung im Freiluftkino ist dann für Samstagabend geplant. Popcorn und Co werden vorab bestellt und dann hier entgegengenommen. Und sollte ein Regenschauer das Vergnügen vorzeitig beenden, wird der Film einfach im Kino zu Ende gezeigt.
Bis es wieder Neuheiten auf der Leinwand gibt, werden sich Kino-Fans aber noch etwas gedulden müssen. Denn mit der Corona-Krise ist auch die weltweite Filmproduktion zum Erliegen gekommen. "Aber wir sind zuversichtlich, dass wir die nächsten Woche bis zu den nächsten großen Filmstarts überbrücken können."
"Was wir bieten wollen, ist ein tolles Kinoerlebnis. Der Rahmen muss stimmen, die Atmosphäre muss stimmen, die Leute müssen sich wohlfühlen. Ein Film wird ja auch nicht schlechter, nur weil er ein paar Monate alt ist. Wir denken, es gibt viele tolle Filme - und der Besuch eines Kinos lohnt sich dann allemal", findet Rainer Stoffels.
Insgesamt zehn verschiedene Filme stehen jetzt in der ersten Spielwoche auf dem Programm. Den Auftakt machen am Mittwochabend um 20 Uhr "Die Känguru-Chroniken" und "Bad Boys for Life".
Melanie Ganser
Hallo Familie Stoffels,
es ist bemerkenswert, welche Ideen sie entwickelt haben. 👍
Weiter so!