Noch wird dort gebaut, wo später gebacken werden soll. Ein traditioneller Ofen soll es werden - für traditionelles Brot, so die Überlegung der Backgruppe Mürringen und Umgebung. "Wir haben schon Erfahrung gesammelt mit Brotbacken und wissen, dass das etwas länger dauert bzw. einen ganzen Tag lang dauert. Zwischendurch backen wir aber auch Pizza", erzählt Raymond Andres von der Kreativen Werkstatt.
"Was lange währt, wird endlich gut", lautet hier das Motto. Der Sauerteig muss schon Tage vor dem Backen vorbereitet werden. Das Schöne: Die Teilnehmer wissen genau, was in ihrem Brot drin ist.
Bislang hat die 20-köpfige Backgruppe einen Ofen im deutschen Grenzort Udenbreth genutzt. Dort ist aber nur Platz für 15 Laibe Brot. Deswegen soll ein größerer Ofen her, finanziert durch private Spendengelder und Zuschüsse der Wallonischen Region.
Aus dem Backkursus wurde somit ein Bau-Kursus. "Es ist so, dass wir den Bau als Kreative Werkstatt als Kursus organisiert haben. Mit einem Bauleiter, einem professionellen Ofenbauer aus Österreich."
Der Bauleiter aus Österreich - Karsten Bäsmann - ist der Zwillingsbruder eines Ansässigen. Die nächsten zwei Wochen lebt er bei ihm in Honsfeld. Für den erfahrenen Ofenbauer ist der Backes in Mürringen etwas Besonderes - wegen der Form und Größe.
Schließlich sollen nicht nur 40 Brote reinpassen, sondern auch Pizza. "Ja, das ist recht groß", lacht Bäsmann. "Und eine Besonderheit ist ja, dass wir rund bauen. Damit man auch Pizza backen kann, nicht nur Brot. Durch die runde Form verteilt sich die Hitze gleichmäßig im Ofen."
Zwei Wochen lang wird der Bau des Ofens voraussichtlich dauern. Danach soll noch ein Schutzhaus hinzukommen. Im September soll der Backkursus in Mürringen dann weitergehen. Bloß keine Eile. Denn die Backgruppe weiß: Gut Ding will Weile haben, vor allem was Brot angeht.
Raffaela Schaus