Knapp 20 Prozent der ostbelgischen Bevölkerung ist älter als 65 Jahre. So ist es auch in der Gemeinde Raeren. Das Öffentliche Sozialhilfezentrum hat über 2.000 in Raeren lebende Senioren gefragt, ob sie in der Corona-Krise Hilfe brauchen.
Und in der Tat: Es besteht Bedarf, erklärt ÖSHZ-Präsident Ferdy Leusch, "bei 30 Personen, die zusätzliche Essen auf Rädern bekommen wollen über die Gemeinde. Und bei 20 Personen, die ab sofort ihre Einkäufe über das ÖSHZ oder diverse Botengänge gemacht bekommen".
Tagtäglich melden sich mehr Menschen. Am Anfang der Corona-Krise hatten sie ausreichend Lebensmittel und Medikamente im Haus, jetzt brauchen sie Unterstützung.
Dabei sollen die Hilfsangebote über die Krise hinausgehen. "Die Idee ist, dass wir im Nachhinein, wenn die Krise vorbei ist, den Spieß umdrehen, d.h. mit den Alten zusammen einkaufen gehen und weiterhin diverse Botengänge machen."
15 Ehrenamtliche haben ein Netzwerk gebildet und teilen die Aufgaben untereinander. Je nachdem wer gerade Zeit hat und möglichst in der Nähe der hilfsbedürftigen Person wohnt. "Momentan sind viele dabei, die nicht arbeiten, zum Beispiel auch Lehrer, die aber natürlich, wenn die Schule wieder beginnt, nicht mehr zur Verfügung stehen oder nicht mehr in dem Maße."
Personal aus den Schulküchen hilft bei der Zubereitung der Speisen. Auf Wunsch bekommen die Senioren auch am Wochenende und an Feiertagen eine warme Mahlzeit nach Hause geliefert. "In Kooperation mit dem Marienheim fahren wir Essen auf Rädern aus. Durch den zusätzlichen Bedarf haben wir jetzt einen zweiten Wagen, der mit ausfährt", erklärt der ÖSHZ-Präsident.
Dabei geht es nicht nur um die Versorgung mit Lebensmitteln. Ein nettes Gespräch und ein paar aufmunternde Worte gehören genauso zum Leben dazu.
Chantal Scheuren