Den internationalen Karlspreis zu Aachen erhält in diesem Jahr der rumänische Präsident Klaus Iohannis. Er reiht sich ein in die 70-jährige Geschichte von Preisträgern. Die Auszeichnung ehrt jährlich Personen, die sich besonders durch ihr europapolitisches Engagement hervorgehoben haben. Auch der Karlspreis selbst sieht sich in der Verantwortung, das Zusammenwachsen Europas zu unterstützen.
Für den Vorsitzenden des Karlspreisdirektoriums, Dr. Jürgen Linden, bildet der Karlspreis einen starken Impuls, ein vereintes Europa zu fördern: "Der internationale Karlspreis hat heute eine sehr hohe Strahlkraft, weil er die bedeutsamste politische Auszeichnung in Europa ist, und das ist erworben worden durch harte Arbeit in sieben Jahrzehnten. Der Karlspreis ist darüber hinaus ein Stück europäischer Geschichte, ein Spiegel dessen, was sich in der europäischen Entwicklung der Gemeinschaft wieder gezeigt hat. Der Karlspreis ist durch Fortschritte und auch durch Krisen gegangen und hat in jeder Situation versucht, das Ziel der Integration hoch zu halten"
Der 70. Geburtstag soll natürlich auch gefeiert werden. Am 15. März findet im Krönungssaal des Aachener Rathauses ein großer Festakt statt. Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission, hält den Festvortrag. Das Karlspreisdirektorium richtet hierbei den Blick besonders auf die großen und aktuellen Herausforderungen der EU. Deshalb ruft es dazu auf, das europäische Einigungswerk weiter voranzutreiben: "Wir feiern den 70. Geburtstag, einmal weil wir überzeugt sind, dass Europa im Augenblick Unterstützung braucht und wir mit unseren Feierlichkeiten selbst diese Unterstützung auch als Impuls liefern können, zum anderen sind wir auch froh über die Beiträge, die wir in diesen sieben Jahrzehnten haben leisten können und sind heute, in der krisenhaften Situation, in der sich Europa befindet, umso mehr davon überzeugt, dass wir dafür arbeiten müssen, dass die europäische Einheit nicht allein wie das Manna vom Himmel fallen wird."
Ab dem 1. April präsentiert eine Ausstellung die Erfolgsgeschichte des Karlspreises im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Insgesamt acht Karlspreisträger aus unterschiedlichen Epochen der europäischen Geschichte sind vertreten. "Der Karlspreis hat seine Geschichte, die Geschichte wird wiedergegeben durch verschiedene Preisträger in den verschiedenen Epochen der europäischen Entwicklung und die acht, die wir zeigen, haben alle in ihrer Zeit ihre Bedeutung. Das heißt natürlich auch Krisen und Fortschritte, die wir durchlebt haben und hoffentlich jetzt, mit den beiden letzten Preisträgern - Macron und Guterres - ein Stück weit wieder Aufbruch in eine Reform der EU und damit eine neue europäische Souveränität." Es werden viele Fotos, Schriftstücke und Originalexponate zu sehen sein. Ein Highlight bildet hierbei die Tonaufnahme auf Magnetphonband der ersten Karlspreisverleihung aus dem Jahr 1950.
Bei der Ausstellung präsentiert Dr. Jürgen Linden sein Buch mit dem Titel: "Der internationale Karlspreis. Eine europäische Erfolgsgeschichte". Das Buch gibt erstmalig Einblicke in die Arbeit des Direktoriums und zeigt besondere Augenblicke in der Geschichte des Karlspreises.
Der Festakt am 15. März sowie die Ausstellungseröffnung und die Buchvorstellung am 1. April sind öffentlich. Bei Interesse kann man sich im Internet oder bei der Protokollabteilung der Stadt Aachen anmelden.
Anna Langkowski