Groß, hell und behindertengerecht - das lobten alle Gäste bei der Einweihungsfeier auf Kahlert. Dort wo sich früher die Kantine und die Umkleidekabinen des örtlichen Fußballvereins befanden, können jetzt Drei- bis Zwölfjährige aus der Gemeinde Amel Hausaufgaben machen und spielen. Zusammen mit ihren Betreuerinnen sind sie im Januar eingezogen. Vorher waren sie anderthalb Jahre vorübergehend im alten Kindergarten in Amel untergebracht.
Die Erzieherinnen teilen die Begeisterung der Kinder. "Die Kinder haben sich riesig gefreut, also vor allen Dingen über die hellen Farben und die verschiedenen Bereiche. Die Bauecke ist schön gestaltet. Der Ruheraum gefällt ihnen gut. Sie haben viel mehr Platz hier", erklärt Ilona Heck. "Es gibt viele Möglichkeiten hier in Amel. Wenn schönes Wetter ist, sind wir sofort draußen, sonst gehen wir in die Turnhalle", so Nora Dohogne.
Auch Schöffin Anna Pauels freut sich über die neue Infrastruktur, die von den Vorgängern im Gemeindekollegium auf den Weg gebracht wurde. Gerade mal neun Kinder waren es zu Beginn der außerschulischen Betreuung in Amel. Das war 2012. Jetzt sind es rund 30. Platz ist sogar für 50 bis 60.
Die Nachfrage ist groß, erkläutert Anna Pauels. "Wir haben eine Umfrage in allen Eifelgemeinden gemacht. Da sieht man schon deutlich, dass es einen Bedarf an Kleinkindbetreuung gibt. Viele Leute wünschen sich, dass sich da etwas tut. Was die AUBE hier betrifft, ist der Bedarf momentan gestillt. Aber bei Kleinkindbetreuung unter drei Jahren besteht noch Bedarf."
Das erkennt auch Bildungsminister Harald Mollers. Die Deutschsprachige Gemeinschaft hat das Projekt in Amel zu 60 Prozent bezuschusst. Insgesamt 373.000 Euro hat es gekostet. In den Augen von Harald Mollers eine gute Investition und ein gelungenes Projekt. Dabei soll es nicht bleiben.
"Die Regierung hat gesagt, dass sie in den nächsten fünf Jahren 100 Prozent des tatsächlichen Bedarfes abdecken möchte. Das ist sehr herausfordernd, es ist eine große Hürde, die wir damit nehmen wollen. Wir führen sehr intensive Gespräche mit dem RZKB, um dafür Sorge zu tragen, dass es als Träger fit wird und die nötigen finanziellen Mittel erhält, um all diese Initiativen stemmen zu können. Das RZBK muss die Möglichkeit bekommen, das notwendige Personal zu rekrutieren, damit Projekte überhaupt erst begonnen werden können", so Harald Mollers.
Dazu gehören auch Projekte wie die Ferienbetreuung. Sie wird kommenden Sommer zum ersten Mal in der Gemeinde Amel angeboten.
mb/cs