"Es ist sehr wichtig, den Kontakt mit den Landwirten vor Ort zu pflegen", sagt Marianne Streel, die Präsidentin des wallonischen Landwirtschaftsverbandes. "Wir haben Landwirte, die, wie ich, gewählt wurden, aber es ist auch wichtig, sie in ihrem Berufsalltag zu sehen und sich vor Ort ein Bild von der Vielfalt der Landwirtschaft zu machen."
Die Landwirtschaft ist einem ständigen Wandel ausgesetzt und muss sich anpassen. In Stavelot hat sich Joël Bastin bereits vor 20 Jahren für die biologische Hühnerhaltung entschieden. "Damals arbeitete ich noch mit meinem Vater auf einem kleinen Hof. Ich beschloss deshalb, das Angebot auszuweiten und anzupassen, um ein Einkommen für den gesamten Betrieb zu sichern. So habe ich auf die Bio-Hühnerhaltung gesetzt", erzählt Bastin. "Anfangs war es nicht zu viel Arbeit, es war also nicht allzu einschränkend. Aber als ich mit der regionalen Direktvermarktung begonnen habe, wurde es schon viel mehr Arbeit."
5.000 Hühner werden hier innerhalb von 74 Tagen großgezogen. Hühner aus Käfighaltung leben fast nur die Hälfte der Zeit. Neben der Hühnerhaltung hält Joël Bastin noch 50 Kühe. Auch hier setzt er auf Bio-Milch.
"Es ist wichtig, die Bindung zum Verbraucher wieder herzustellen, das haben wir versäumt", räumt Marianne Streel ein. "Wir haben uns auf die Produktion konzentriert und die Bindung zu den Menschen etwas aus den Augen verloren. Wir haben junge Menschen mit guten Projekten, wie hier auf dem Bio-Hof mit den Kühen und den Hühnern. Und auch der Hofladen ist wichtig, um den Kontakt zwischen Produzent und Verbraucher herzustellen."
"Der Kampf in der Landwirtschaft ist ein ständiger Neuanfang", sagt Biobauer Bastin. "Man muss kämpfen, um jedem Bauern ein vernünftiges Einkommen zu garantieren. Ich kann mich nicht beklagen, aber man muss immer wieder weitermachen."
Der Kampf um den Erhalt einer qualitativen Landwirtschaft und um den Ruf der Landwirtschaft geht weiter - über ein breit gefächertes Angebot, die Erweiterung des Angebots in kleineren, überschaubaren Betrieben.
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