Das Schreiben ist ein Fake, ein sogenannter Hoax, also eine Falschmeldung. Der Brief kommt nicht von der Gemeinde, das hat Bürgermeister Erwin Güsting dem BRF bestätigt. Da hat sich einer einen Spaß erlaubt und im Namen der Gemeinde den Brief in die Welt gesetzt.
Der Brief erklärt, dass es immer weniger Anwohner gebe, die Karnevalisten beim Zug auf die Toilette ließen. Öffentliche Toiletten seien oft schmutzig und da wäre eine saubere Toilette in einem Wohnmobil doch eine Alternative. Die Gemeinde würde auch Personal und Material bereitstellen, um das Wohnmobil sauber zu halten.
Als "Belohnung" verspricht der Brief einen Platz auf dem Rathausbalkon am Ende des Zugwegs plus kostenlose Getränke, außerdem gratis Eintritt zum Töpfereimuseum und zu den Heimspielen des RFC Raeren-Eynatten.
Als Fälschung entlarvt
Auf den ersten Blick wirkt der Brief echt. Das Schreiben trägt den Briefkopf der Gemeinde Raeren und ist ganz ordentlich verfasst. Auf den zweiten Blick gibt es aber Stellen, die einen zweifeln lassen - zum Beispiel das Versprechen, den Zug vom Rathausbalkon aus zu schauen. Das geht dieses Jahr gar nicht. Der Zug zieht nicht vor dem Rathaus vorbei, weil dort immer noch Baustelle ist.
Dann gibt es formal etliche Schwächen. Zum Beispiel mehrere kleine Rechtschreibfehler. Das Schreiben trägt auch kein Datum und auch keine handschriftliche Unterschrift. Als namentlicher Verfasser muss Raerens Kulturschöffin herhalten und ihr Vorname ist ebenfalls falsch. Sie heißt Marcelle Vanstreels, im Brief steht aber Marcella.
Merkwürdig ist auch, dass sich die Wohnmobilbesitzer direkt bei ihr auf dem Handy melden sollen. Wäre das Schreiben echt, sollte die Rückmeldung wohl eher an die Gemeindeverwaltung gehen.
Was sagt die Gemeinde zu diesem Scherz?
Das Gemeindekollegium kennt den Brief. Marcelle Vanstreels sagte dem BRF, sie sei im ersten Moment schon etwas schockiert gewesen, meinte aber, dass man den Brief doch als Fälschung erkennen könne. Es hat sich bei ihr übrigens bisher noch niemand gemeldet, der sein Wohnmobil zur Verfügung stellen will (Stand Mittwochvormittag).
Bürgermeister Erwin Güsting meint, dass es schwer werde, einen Urheber auszumachen. Dass der Briefkopf der Gemeinde Raeren verwendet wird, hat ihm nicht gefallen. Aber konkrete Schritte in der Angelegenheit seien im Moment nicht geplant.
okr/km
Ich vermute mal das da Jemand anonym auf das „Wildpinkeln“ aufmerksam machen möchte und die Gemeinde in die Pflicht nehmen möchte was dagegen zu tun. Ich denke das ist immer ein Problem auf Karnevalsumzüge. Klar könnte die Gemeine vielleicht Dixi‘s oder mobile Urinale an bestimmten Stellen aufstellen. (Kostenfrage?) Für die weiblichen Karnevalisten wären Dixi-Klos sicher eine willkommene Alternative. Wie regelt man das in den Städten? Man kann das Problem vielleicht eindämmen aber sicher nicht vollkommen vermeiden.
Mal ehrlich, lieber BRF, musste es wirklich ein Fake oder ein Hoax sein?
Ein Schabernack oder ein Scherz hätte es doch auch getan!
Oder passend zur Karnevalszeit: « Et war nur Jeckerei ».