Der wallonische Premierminister Rudy Demotte hat die Forderung der Deutschsprachigen Gemeinschaft nach einer vierten Region als legitim bezeichnet.
In einer Ausschusssitzung des wallonischen Parlaments sagte Demotte, die Hypothese einer vierten Region sei im Rahmen der anstehenden Staatsreform durchaus denkbar.
Im Ausschuss war zuvor ein Interview von Ministerpräsidenten Karl-Heinz Lambertz über die Zukunft der DG im Falle eines Auseinanderbrechens des belgischen Staates diskutiert worden.
Rudy Demotte meinte dazu, es sei verantwortungsvoll von Regierungsvertretern, sich über mögliche Folgen von institutionellen Entwicklungen Gedanken zu machen und diese auch zu äußern.
Stoffels und Neumann zufrieden
Die Regionalabgeordneten Monika Neumann und Edmund Stoffels begrüßen die Diskussionsbereitschaft des wallonischen Ministerpräsidenten Rudi Demotte mit Blick auf eine mögliche vierte Region.
Beide Politiker unterstreichen die Bereitschaft der Deutschsprachigen Gemeinschaft, alle Zuständigkeiten auszuüben, die in Belgien den Gemeinschaften und Regionen in Zukunft übertragen werden. Stoffels fügte hinzu, die DG wolle als vollwertiges Mitglied Belgiens angesehen werden, besonders in dem Fall, wenn föderale Zuständigkeiten an die Regionen übertragen werden.
Generell erinnern beide Politiker daran, dass es wichtig sei, nicht den richtigen Zeitpunkt zu verpassen, um in die laufenden Verhandlungen eingeschaltet zu werden.
belga/wb/fs/mitt.
Liest man den Inhalt des Textes, so kann man nicht daraus herauslesen, dass Demotte die Forderung der DG nach einer 4. Region unterstützt. Vielmehr bezeichnet er es als legitim, eine solche zu FORDERN und dass die Hypothese einer 4. Region DENKBAR sei. Dass er eine solche ebenfalls fordert, wird lediglich aus dem Titel ersichtlich. So ist es eben oft: man "unterstützt" die Forderungen der DG, aber wenn es drauf ankommt, sieht es oft anders aus.
Na ja, ist ja schon mal etwas, das er nicht absolut an der DG als Teil der Wallonie klammert - sondern die Legetimität einer 4. Region nicht völlig ausschliesst... Was das im "Ernstfall" dann wirklich bedeutet steht natürlich auf nem anderen Blatt...
Pit
Was interessiert uns schon das Geschwafel eines Demotte?
Was von wallonischen Unterstützungen zu halten ist, sehen wir.
Seit vielen Jahren ist die DG Teil der Wallonie. Da kann er sich seine Unterstützung schenken.
Auf Belgien zu schauen ist ein Blick in den Rückwärtsspiegel.
Belgien ist so gut wie tot.
Nach VORNE schauen heißt nach wirklichen Perspektiven Ausschau halten und den Blick auf die Nachbarländer richten, ohne die Wallonie.
Schön und gut, aber ob die Wallonen dies auch so sehen? Wie schrieb ein Leser des Soir vor einigen Wochen im Forum doch sinngemäss?: Sollen die Deutschsprachigen doch ruhig gehen, aber das Land auf dem sie leben, bleibt wallonisch. Bleibt zu hoffen, dass dies nicht die offizielle Linie wird.
Da brauchen wir gar nichts zu hoffen. Das ist UNSER Land, und da brauchen wir gar keine wallonischen Ratschläge. Wenn wir gehen, dann MIT unserem Land.
Ich denke auch, wenn die Wallonie allen erworbenen Grundbesitz und Häuser usw. den DGlern abkaufen möchte... das wird nicht billig 😉 - Und enteignen oder so Aktionen, die sind zur heutigen Zeit nicht mehr drin!
Pit
Belgien ist gescheitert. Aber wo sind denn jene Leute, die den Mut haben, dies auch zu realiesieren, das wir eine eigenständige Region werden?
Wenn man seine Bürger für die Zukunft mobilisieren und motivieren will, dann sollte man endlich einsehen, das BELGIEN gescheitert ist. Ein guter Weg kann aber nur OHNE die Wallonie bestritten werden.
Schade dass sich Belgien immer mehr spaltet. Ein Land in dem die Europäische Union sitzt die sich für eine europäische Einheit stark macht. Ich als Deutscher und Belgienfreund kann diese Querelen nicht nachvollziehen.
Hallo guenter!
Exakt mein Reden, bei gleicher Ausgangslage (noch Deutscher und Belgienfreund).
Mittlerweile tendiere ich emotional aber fast dazu das sich der ganze Haufen doch zerlegen soll und die Wallonie samt DG zu Frankreich kommt, dann kann ich wenigstens früh in Rente 😉
Neee, mal ohne Scheiß:
Wenn Belgien, respektive BeNeLux ihre Vorreiterrolle für ein Regionenbezogenes Europa aufgibt wieder hin zu einem Staatenbezogenen Europa, werden wir (Mittvierziger) noch vor unserer Rente unser blaues Wunder erleben...
Man kann nur inständigst hoffen, das nach dieser Krise die jetzigen Sprachgemeinschaften zu vollwertigen, unabhängigen aber kooperativen Regionen werden und wieder einmal Vorreiter für das Europa der Zukunft werden!
Auf D bezogen bedeutet das: Rheinländer, Friesen und Bayern unter einen Hut zu quetschen ist genau so blödsinnig wie Flamen, Wallonen und Deutschsprachige.
Pit