"Im Moment ist die Bevölkerung sehr schockiert und traurig", berichtet Marie Dosquet, die vor zwei Jahren von Bilstain nach Sydney gezogen ist. "Viele sagen, dass sie noch nie so eine Situation erlebt haben. Obwohl hier jedes Jahr Brände sind."
Ob und wann die australische Regierung die Brände in den Griff bekommt, kann niemand sagen. "Es kann noch Monate so weitergehen", befürchtet die 30-Jährige.
In Sydney selbst sei die Lage nicht so dramatisch wie in anderen Teiles des Bundesstaates New South Wales. Dort sei momentan weniger Rauch als noch vor zwei Wochen.
Dennoch war auch in der größten Stadt von Australien das Weihnachtsfest anders als sonst: "Viele reisen gerne an den Festtagen zu ihren Familien, aber das war natürlich nicht für alle möglich."
Kurz vor Silvester gab es eine Petition gegen das große Feuerwerk in Sydney. Trotzdem fand es statt, was viele - genauso wie Marie Dosquet - eigenartig fanden, da sonst ein nationales Feuerverbot gilt.
Besonders schlimm ist es wohl für die Menschen, die ihr Hab und Gut im Feuer verloren haben. Aber es gibt auch Solidarität in der Bevölkerung: "Menschen, die Geld spenden oder ihre Wohnung zur Verfügung stellen", sagt Marie.
Der Premier Scott Morrison hingegen war an den Festtagen auf Hawaii unterwegs, was heftig kritisiert wurde. "Seinem Image hat er keinen Gefallen getan", findet auch Marie Dosquet.
Jetzt hat er mehr finanzielle Mittel zur Bekämpfung der Brände angekündigt. Aber auch wenn das Feuer kontrolliert werden kann, die Schäden sind jetzt schon riesig.
Raffaela Schaus