Der Eupener Stadtrat hat am Montagabend den Haushaltsplan für das Öffentliche Sozialhilfezentrum genehmigt. Der laufende Haushalt beläuft sich im kommenden Jahr auf rund 24,5 Millionen Euro. Der Zuschuss der Stadt Eupen beträgt 3,2 Millionen Euro.
Die Zahl der Personen mit Recht auf Sozialhilfe oder ein Eingliederungseinkommen ist in den letzten drei Jahren leicht zurückgegangen. Dennoch bleibt Eupen in Ostbelgien negativer Spitzenreiter. Letztes Jahr waren 34,47 von 1.000 Einwohnern auf Sozialhilfe angewiesen. In den anderen acht ostbelgischen Gemeinden liegt der Gesamtdurchschnitt bei 11,22 von 1000 Einwohnern.
ÖSHZ-Präsidentin Franziska Franken sagte, Eupen bleibe als Kleinstadt mit hohem Dienstleistungsangebot und einer relativen Anonymität Anziehungspunkt für Haushalte mit kleinem Einkommen.
Laut Franziska Franzen ist für Menschen mit Migrationshintergrund nicht die sprachliche, sondern die berufliche Integration ein Problem. Das ÖSHZ sei dann oft Hauptanlaufstelle. Es sei aber wünschenswert, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft einen Rahmen für ihre berufliche Integration schafft. Unsere Gesellschaft könne es sich nicht leisten, diese Ressourcen brachliegen zu lassen.
Besorgniserregend ist die hohe Zahl junger Sozialhilfeempfänger. Letztes Jahr war ein Viertel der Nutznießer unter 25 Jahre alt. In vielen Fällen handelt es sich um junge Menschen ohne Schulabschluss und sozialen Problemen.
Die Sozialdienste des Eupener ÖSHZ stellen in ihrer Klientel auch eine starke Zunahme von Menschen mit psychischen Problemen fest, sagte Franzen. Viele von ihnen seien kaum in der Lage, die Anforderungen des Alltags zu bewältigen. Das Problem sei, dass spezialisierte Anlaufstellen zur Behandlung über Monate ausgebucht sind.
Foodsharing
Die Bewegung 'Foodsharing-Städte', die sich derzeit in Deutschland bildet, hat 'Foodsharing-Ostbelgien' eingeladen, sich an dem Netzwerk zu beteiligen. 'Foodsharing-Ostbelgien' ist zwar in mehreren Orten Ostbelgiens aktiv. Da in Eupen aber das größte Netz aus Fair-Teilern besteht und seitens der Stadt bereits Initiativen und Projekte in diesem Bereich laufen, wurde Eupen eingeladen, eine Kandidatur einzureichen. Der Stadtrat genehmigte die Kandidatur einstimmig.
Tilia
Der Eupener Stadtrat hat den Finanzplan 2020-2024 der Autonomen Gemeinderegie Tilia genehmigt. Zum 1. Januar 2020 hat die A.G.R. Tilia folgende Immobilien in ihrem Besitz: Capitol, Fußballanlage Judenstraße, Sport- und Festhalle Kettenis, Stadtmuseum, Alter Schlachthof und das Gebäude Hütte 46.
Für das Jahr 2020 ergibt sich zum 31.12. eine Bilanzsumme von 24.308.133 Euro. Für 2020 wird ein Verlust in Höhe von 185.581 Euro erwartet.
Der Stadtrat hat das Lastenheft für den Abriss des ehemaligen STS genehmigt. Bei der Wallonischen Region können dafür finanzielle Mittel in Höhe von 55.000 Euro abgerufen werden.
Der Basketball-Club Eupen erhält anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums einen Sonderzuschuss von 250 Euro der Stadt Eupen.
Manuel Zimmermann