Die wallonische Wasserverteilungsgesellschaft SWDE verkauft ihre Häuser an der Talsperre. Dort, wo früher Mitarbeiter der Talsperre untergebracht waren, besteht fast nur noch Leerstand. Bei dem Verkaufsangebot handelt es sich um ein Los von zwölf Wohnhäusern und einen Garagentrakt auf einem 24.200 Quadratmeter großen Gelände. Das bestätigte SWDE-Sprecher Benoît Demoulin.
Die Häuser werden nicht einzeln, sondern im Paket an den Meistbietenden verkauft. Das Mindestangebot beläuft sich auf 1,135 Millionen Euro. Allerdings sind zwei Wohnhäuser bis Oktober 2025 bzw. bis November 2027 bewohnt.
Der künftige Käufer wird - unabhängig von den reinen Immobilien - Investitionen tätigen müssen, unter anderem in die Stromzufuhr. Denn bislang waren die Häuser an die Strom- und Wasserversorgung des Wasserkraftwerks angeschlossen. Dies könne zum Beispiel über die Hochspannungskabine der SWDE erfolgen, so der Sprecher der Wasserverteilungsgesellschaft.
Je nachdem, wie der künftige Besitzer die Häuser heizen will, müssten zum Beispiel Gasanschlüsse gelegt werden. Das alles hänge von den Käufern ab, die dafür die Kosten tragen müssen. Doch auch größere Projekte mit weitaus mehr Investitionspotential wären in diesem Rahmen möglich.
Beobachter glauben zu wissen, dass ein niederländischer Investor an den Häusern interessiert ist. Entweder, um sie touristisch aufzuwerten und Ferienchalets daraus zu machen, oder um dort Jagdhäuser einzurichten. Wäre ein touristisches Projekt mit erhöhtem Besucheraufkommen verbunden, müssten dann auch die Infrastrukturen entsprechend angepasst werden.
Bislang steht aber noch nichts fest, da die Kaufangebote bis zum 3. Mai eingereicht werden können. Erst dann, so Demoulin, könne man die Angebote auswerten und sich ein Bild von der zukünftigen Nutzung der Immobilien machen.
Der Entschluss, die Häuser an der Eupener Talsperre zu verkaufen, war bereits 2011 gefasst worden. Grund waren Rationalisierungsmaßnahmen bei der SWDE. Eigentlich war den Hausbewohnern damals versprochen worden, ein Vorkaufsrecht beim Verkauf zu erhalten. Das ist also nicht mehr der Fall, da die Häuser als Los veräußert werden.
Wer sich das Angebot anschauen möchte, kann es auf der Internetseite der SWDE einsehen, allerdings nur in der frankophonen Fassung. Denn in der deutschsprachigen Fassung steht unter der Rubrik "Immobilien" nur folgender Hinweis: "Regelmäßig veräußert die SWDE Immobilien, die sie nicht mehr benötigt. Bitte zögern Sie nicht, uns ein Angebot zu unterbreiten, wenn eine von ihnen Sie interessiert!
Und sollten Sie nach aktuellen News suchen, finden Sie in der deutschsprachigen Version nur einen lateinischen Fließtext: "Duis enim est ...".
Chantal Delhez