Angefangen hat alles mit zwölf Weihnachtsbuden, die um die Mariensäule auf dem Eupener Marktplatz aufgestellt wurden. Das war 1971. Initiiert wurde der Weihnachtsmarkt durch den mittlerweile verstorbenen Eupener Robert Schaaf, der überzeugt behauptete, dass der Eupener Weihnachtsmarkt der erste seinesgleichen in der Euregio war.
Heute erstrecken sich insgesamt 70 Buden vom Marktplatz über den Clown bis hin zur Klötzerbahn. Im Laufe der Zeit hat sich also einiges verändert. Aber auch in diesem Jahr wird es ein breites künstlerisches und kulinarisches Angebot geben. Selbstgemachte Weihnachtsdeko und -textilien, Glühwein und Glühbier, regionale Produkte, aber auch Produkte aus der Schweiz, Polen oder Brasilien werden auf dem Eupener Weihnachtsmarkt zu finden sein.
Dass die Besucher eine vollkommene Weihnachtsatmosphäre genießen können, steht für Marion Decker, Organisatorin des Eupener Weihnachtsmarktes, an erster Stelle. Um das zu ermöglichen, beginnt die Organisation des Marktes bereits zum Jahresbeginn. Es werden Kontakte geknüpft, Briefe versendet und viel telefoniert. Nur so kommen jährlich genügend Händler in Eupen zusammen, die den Besuchern unterschiedlichste Produkte anbieten.
"In diesem Jahr haben wir einen besonderen Wert auf nachhaltige und umweltfreundliche Produkte gelegt. Zum Beispiel kommen verschiedene Stände eines Mini-Unternehmens, die nachhaltige Kosmetik, Übertöpfe oder umweltfreundliche Reinigungsprodukte anbieten werden. Dass wir zu 100 Prozent plastikfrei sind, können wir natürlich nicht versprechen, aber wir haben dieses Jahr dennoch einen großen Wert auf das Umweltbewusstsein gelegt", sagt Marion Decker.
Die offenen Feuer, die breiten Gassen und der Charme der Stadt Eupen tragen zu einer einzigartigen und gemütlichen Atmosphäre bei, die auf den größeren und befüllteren Weihnachtsmärkten meistens vermisst wird. Wem das nicht reicht, der sollte einen Blick in das tägliche Programmangebot wagen. Unter anderem wird der Eupener Knabenchor den Weihnachtsmarkt mit klassischen Weihnachtsliedern einleiten, eine Nachtwächterin Führungen durch Eupen anbieten und der heilige Nikolaus mit seiner Kutsche über den Weihnachtsmarkt gleiten.
Fehlen darf auch nicht in diesem Jahr eine der ältesten Weihnachtsbuden. Seit rund 40 Jahren ist der Lions Club Eupen ein fester Bestandteil des Eupener Weihnachtsmarktes. Dazu gehört auch die Glücksstern-Aktion, die in den 80er Jahren vom Eupener Manfred Schunck ins Leben gerufen wurde. Alles begann mit der Überlegung, Lose für einen guten Zweck zu verkaufen.
"Die Idee war, dass wir Äpfel verlosen, zu denen sich in den Tüten noch Mandarinen und Nüsse dazugesellten. Wir haben uns dann eine Bude angeschafft und auf dem Weihnachtsmarkt Hunderte Tüten verlost und an die Käufer gebracht", sagt Manfred Schunck.
Der Inhalt der Tüten hat sich im Laufe der Jahre verändert. Neben den Äpfeln und Nüssen gibt es nun ebenfalls Marmelade, Kaffee, Schinken oder auch Wein. Hauptgewinn ist in diesem Jahr eine Reise nach Paris für zwei Personen. Das Mitmachen lohnt sich also, denn das Prinzip der Glücksstern-Aktion bleibt seit Beginn an unverändert. Die Lose werden verkauft, jedes Los enthält einen Gewinn und das eingenommene Geld wird an gemeinnützige Vereine, wie Ephata, das Viertelhaus Cardijn oder Wir für Euch gespendet.
"Das hat uns in den letzten Jahren um die 20.000 Euro pro Jahr beschert und inzwischen unterstützen wir nicht nur eine Organisation, sondern um die 20 gemeinnützigen Organisationen aus dem deutschsprachigen Gebiet. Das ist eine tolle Sache und in den vierzig Jahren, seit die Aktion besteht, haben wir zwischen 880.000 und 920.000 Euro durch die Aktion eingenommen und verteilt“, erzählt Manfred Schunck.
Eröffnet wird der Eupener Weihnachtsmarkt Ende dieser Woche. Am Freitag und Samstag wird der Markt von 14:00 Uhr bis 21:00 Uhr geöffnet sein, Sonntag von 11:00 bis 20:00 Uhr.
Das gesamte Programmangebot ist auf der Internetseite der Stadt Eupen zu finden.
Dogan Malicki