Was wird aus dem Eupener Capitol? Schaut man sich das Gebäude an, hat es den Anschein, dass sich hier aktuell nicht viel tut. Dabei war man sich vor den Kommunalwahlen 2018 doch so sicher, einen geeigneten Investor gefunden zu haben. Aktuellen Informationen zufolge wurde diesem jetzt eine Frist gesetzt. Eine Entscheidungsdeadline, wenn man so will.
"Also wir warten eigentlich auf die Antwort des Investors. Alles war vereinbart. Wir hatten die Vereinbarung für die günstige Nutzung der Vereine bereits unterschrieben mit dem Investor. Doch beim Notartermin um den Kaufvertrag zu unterschreiben ist der Investor nicht gekommen", erklärt Philippe Hunger, erster Schöffe der Stadt Eupen. "Wir haben ihm eine Frist gesetzt und wir warten diese Frist jetzt ab. Ansonsten müssten wir schweren Herzens sagen, dass das Capitol zumindest vorerst nicht verkauft wird für einen Saalbetrieb."
Investor zum Wackelkandidaten geworden
Im Laufe der nächsten Woche soll sich der Investor entscheiden. Denn dann läuft die Frist aus. Einen Grund dafür, dass der Interessent für das Gebäude ein Wackelkandidat ist, scheint es nicht zu geben. "Der Grund ist uns nicht bekannt. Er hat uns damals ein Finanzierungskonzept gegeben, ein Projekt, selbst Zusammenarbeiten mit anderen Capitolen in Deutschland. Wir tappen eigentlich im Dunkeln", so Hunger. Möglicherweise könnten Finanzierungsschwierigkeiten der Grund sein. "Eine andere Erklärung habe ich persönlich nicht."
Bei besagtem Investor handelt es sich um Imran Tas, einen jungen Geschäftsmann aus der Stadt Eupen: "Ein Junge, der in Eupen zur Schule gegangen ist, bei einer luxemburgischen Firma arbeitet und eigentlich einen sehr vernünftigen Eindruck macht und uns auch alle Konzepte klar und deutlich vorgestellt hat", sagt der Schöffe.
Eupen Plaza: Es tut sich etwas
Und was wird aus dem Eupen Plaza? Viele nennen es ja noch das ATC. Der Name wurde im Laufe der Jahre geändert. An dem Wunsch, aus dem Gebäudekomplex eine Erfolgsstory mit regem Geschäftsleben zu machen, hielt man zunächst fest - vergebens. In den letzten Jahren gab es viele Ideen für eine neue, bessere Zukunft des Gebäudes.
Philippe Hunger kennt den aktuellen Stand der Dinge: "Das Eupen Plaza ist in privater Hand. Es hat damals einen Antrag auf Globalgenehmigung gegeben zum Abriss hinter der Fassade und zum Neubau von Appartementwohnungen. Die obere Etage sollte erhalten bleiben. Und diese Globalgenehmigung ist damals erteilt worden und weitere Informationen haben wir aktuell nicht."
Wer am Eupen Plaza vorbeifährt, sieht, es tut sich etwas. Wohnungen und Büros sollen hier hin kommen und der ein oder andere Dienst hier untergebracht werden. So etwa die Dienststelle für selbstbestimmtes Leben, die bereits einen Sitz im Gebäude hat, aber bald die Etage wechseln wird. Doch weder der Projektautor noch der Architekt standen für ein Interview zur Verfügung.
js/rasch