Die 1985 errichtete Sportstätte soll in Zukunft der Heimathafen des LAC Eupen werden. Die Infrastruktur ist in die Jahre gekommen und es bedarf einiger Investitionen, um den Ansprüchen der Leichtathleten in Zukunft gerecht zu werden. Für Eupens Sportschöffen Werner Baumgarten ist das eine gute Entscheidung: "Ich glaube nicht, dass es in Eupen so viele Gelände gibt, wo man für die Leichtathleten etwas Vernünftiges bauen kann. Die Alternative Stockbergerweg ist definitiv nicht groß genug. Wir brauchen als absolutes Minimum sechs Bahnen im Rund und acht Bahnen für die 100-Meter- und 110-Meter-Hürden. Das war dort nicht möglich."
Es hatte einige Jahre gedauert, bis man sich mit dem Verteidigungsministerium einig war, und alle administrativen Hürden genommen waren. Umso mehr freut sich der Hauptnutznießer: der LAC Eupen. Schriftführer Romain Visé ist deshalb auch ziemlich froh: "Wir haben lange gehofft, dass sich etwas tun würde. Die Armee hatte ihre Investitionen auf Null runtergefahren, es gab keine Leute, die für den Unterhalt sorgten. Alles zerfiel, und die einzige Hoffnung war, dass die Stadt Eupen das Stadion übernimmt, und es wieder auf Vordermann bringt."
Für die Sportstätte muss die Stadt Eupen 562.000 Euro auf den Tisch legen. Zahlbar in Jahresraten von 28.100 Euro, über die Dauer von 20 Jahren. Diese Summe erhält die Stadt aber als Miete vom Verteidigungsministerium zurücküberwiesen.
Auch auf die Gefahr hin, dass es sich jederzeit aus der Vereinbarung zurückziehen kann, erklärt Werner Baumgarten: "Eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Die Frage, ob die Irmep in Eupen bleibt, oder nicht, stellt sich seit 50 Jahren, und wird sich auch in Zukunft stellen. Man muss da auch ein bisschen vertrauen. Wir wissen, dass sich die Armee auf ihre Kernaufgaben konzentrieren will: Soldaten ausbilden. Alle anderen Aufgaben will sie an Partner abgeben, zum Beispiel für den Unterhalt ihrer Anlagen. Wenn man also weiß, dass die Armee solche Partner wie die Stadt Eupen sucht, dann weiß man auch, dass sie noch lange in Eupen bleiben wird. Aber eine Garantie gibt es nicht."
Sollte sich die Armee wider Erwarten doch einmal vor Ablauf der 20 Jahre zurückziehen, dann springt die Deutschsprachige Gemeinschaft ein. Laut Zusage der zuständigen Ministerin Isabelle Weykmans, kann die Stadt dann für die ausstehende Summe einen Zuschuss beantragen.
Christophe Ramjoie