Hilfe zur Selbstentwicklung: Das bedeutet, dass man nicht einfach fertige Geräte liefert oder Brosamen der Reichen fallen lässt, sagt Christian Ude. Der ehemalige Oberbürgermeister von München und Vorstandsvorsitzender der Hilfsorganisation ist auf Einladung von Bernadette Hüwels, der Präsidentin von Menschen für Menschen Belgien, nach St. Vith und nach Eupen gekommen.
In St. Vith traf Ude am Donnerstag Schüler des Königlichen Athenäums St. Vith. Die Schüler waren beeindruckt darüber, wie den Menschen in Äthiopien geholfen worden ist, zum Beispiel durch den Bau von Brunnen, damit Frauen und Kinder nicht mehr so weit laufen müssen, um an Wasser zu kommen. Ein Schüler des vierten Jahres fasste es so zusammen: "Es ist der beste Weg, ein Mensch zu sein, wenn man anderen Menschen hilft."
Ude erklärte, dass mit den Menschen vor Ort besprochen werde, was sich an ihren Lebensumständen ändern muss und wie das geschehen kann. Von Anfang an sei dies der Ansatz von Karlheinz Böhm, dem Gründer von Menschen für Menschen, gewesen. Die Menschen vor Ort wirkten mit, wüssten die Ergebnisse daher wertzuschätzen und könnten die Arbeiten später allein weiterführen.
Seit 25 Jahren gibt es den belgischen Arm der Hilfsorganisation mit Sitz in St. Vith. Für Christian Ude sind 25 Jahre Ehrenamt aller Ehren wert. Menschen für Menschen Belgien hat bisher eine Million Spenden gesammelt. Mit diesem Geld wurden vier Schulen, zwei Gesundheitsstationen und über 60 Brunnen errichtet.
In Zeiten des Klimawandels sei die Arbeit von Menschen für Menschen aktueller denn je. Die Regierung von Äthiopien habe vor kurzem Bäume gepflanzt und das sei der richtige Weg. Menschen für Menschen mache das schon seit 38 Jahren. Die Sicherung der Landschaft sei die Voraussetzung, um das Land bewirtschaften zu können.
cs/est