Eupens Umweltschöffin Catherine Brüll konnte am Dienstag als Co-Pilotin an Bord der Müllabfuhr live erleben, wie die Abfälle der Bürger eingesammelt werden. Eine Einladung, die man nicht ablehnt, wenn man mehr erfahren möchte. "Ich habe erfahren, dass viele Müllsäcke doch zu schwer sind, obwohl drauf steht, dass sie nicht mehr als 15 Kilogramm wiegen dürfen", sagt Catherine Brüll. "Ich durfte auch die Müllverbrennungsanlage in Herstal sehen. Das ist schon sehr viel Müll, der in Eupen verbraucht wird."
Pro Woche werden in Eupen 60 Tonnen Haushaltsmüll eingesammelt. In den letzten Jahren habe es da wenig Veränderung gegeben, sagt die Schöffin. "Man merkt, dass es nicht weniger wird. Und man kann sehen, dass Dinge in die Säcke kommen, die auch zum Wertstoffhof gebracht werden könnten oder in den blauen Sack. Es fehlt scheinbar ein wenig der 'Trenngeist'."
Sich von seinem Müll trennen, will jeder. Den Müll trennen, ist eine andere Sache. In so mancher Gemeinde wird ein Zwei-Tonnen-System für Bioabfälle und Restmüll genutzt.
Über eine Einführung in Eupen denkt man schon nach. "Wir denken schon länger darüber nach, ein anderes System einzuführen, wie zum Beispiel das Tonnensystem, das schon in anderen Gemeinden genutzt wird. Da sind wir in Gesprächen", erklärt Brüll. "Es gibt in Verviers ein Pilot-Projekt, wo die Verhältnisse durch die Mietwohnungen ähnlich sind. Und da müssen wir schauen, wie das auch praktikabel umsetzbar ist."
Technisch gesehen ist die Umstellung möglich. Entschieden sei aber noch nichts, sagt die Schöffin. "Von den Wagen her sind die Möglichkeiten da, um auf Tonnen umzusteigen. Die Frage ist: Wo stellen die Privathaushalte ihre Tonnen hin? Wie ist das machbar?", so Brüll.
"Das Tonnen-System wird auch bei der Müllabholung länger dauern. So ein Müllsack ist schnell rein geworfen, zur Leerung einer Tonne braucht es ungefähr 45 Sekunden. Solche Dinge muss man natürlich auch bedenken. So etwas braucht seine Zeit. Aber wir sind da natürlich dran."
Manuel Zimmermann