Die Männer kennen sich aus. Wenn es um den Friedhof geht, berät Schöffin Erika Theis sich gerne mit ihnen. Patrick Felten und Nico Holzheimer sind vom Friedhofskomitee in Dürler. Zusammen mit drei Mitstreitern kümmern sie sich um den Unterhalt des Friedhofes. 500 Euro Zuschuss bekommen sie jedes Jahr von der Gemeinde, und jeder Haushalt im Dorf zahlt noch einmal 15 Euro. Ähnlich funktioniert es in anderen Dörfen. Für die kleine Gemeinde Burg-Reuland mit 4.000 Einwohnern und 14 Friedhöfen ein Segen.
"Ohne das ehrenamtliche Engagement würde dieser Beitrag nicht reichen", sagt Erika Theis, Schöffin Gemeinde Burg-Reuland, "Gemeinde ist ja nicht nur Gemeinderat und Schöffenkollegium, sondern das ist eigentlich die ganze Gemeinde. Wenn sich Freiwillige finden, die sich am Leben in der Gemeinde beteiligen... Etwas Besseres kann es nicht geben für die Gemeinde."
Entstanden ist das Dürler Friedhofskomitee 1996 auf Initiative des damaligen Pastors. Es sorgte dafür, dass das damals desolate Friedhofsgelände instandgesetzt, planiert und mit Verbundsteinen ausgelegt wurde.
Das Friedhofskomitee hat seitdem viele Projekte in Eigenregie realisiert. So wurden die Bruchsteinmauer erneuert und der darüber liegende Hang planiert und neu bepflanzt. Dort legte das Friedhofskomitee einen beschaulichen Kreuzweg an. Die Materialkosten für solche Projekte übernimmt die Gemeinde. Man werde sich schnell einig, so das Komitee, auch mit der Dorfbevölkerung, sagt Nico Holzheimer, Gründungsmitglied des Friedhofskomitees Dürler: "Wenn wir uns im Komitee einig sind über ein Projekt, unsere Mitbewohner nehmen das so an. Deswegen: Wir versuchen das so schön wie möglich zu machen [...] Bisher hat sich noch keiner beklagt."
Das ist das jüngste Projekt: das Urnenfeld. Zunächst sollten nur in Thommen und Weweler Urnengräber entstehen. Doch auch in der Gemeinde Burg-Reuland nimmt die Zahl der Einäscherungen zu.
Nach und nach sollen alle 14 Friedhöfe der Gemeinde Burg-Reuland mit Urnengräbern ausgestattet werden. In Dürler sind sie bereits fertig. Auch dafür hat das Friedhofskomitee gesorgt. Patrick Felten und seine Mitstreiter haben sich in Amel schlau gemacht, wo es bereits ein Urnenfeld gibt.
Das Friedhofskomitee erfährt eine breite Unterstützung in dem 180-Seelen-Dorf und hat kein Problem, Helfer zu finden. Patrick Felten vom Friedhofskomitee: "Wenn wir fragen: Hast Du Samstag Zeit, die Schubkarre zu drücken. Da hat fast noch nie jemand Nein gesagt. Im Gegenteil: Manche Leute kommen von sich aus [...]. Das geht von ganz jung bis alt. Wir sind kein Rentnerclub. Bei uns helfen drei Generationen."
Das ist eine Motivation für die Zukunft. Denn Ideen für neue Projekte hat das Friedhofskomitee schon …
Michaela Brück