Die Stadt Aachen setzt auf batteriebetriebene Elektrobusse: schadstoff- und geräuscharm sollen sie sein. Im Stadtkern von Aachen ist der Stickstoffausstoß besonders hoch und genau dort werden die Elektrobusse eingesetzt. "Wir werden sie schwerpunktmäßig in der Innenstadt einsetzen. Perspektivisch sollen die Elektrobusse natürlich genauso fahren wie Dieselbusse, nämlich überall", sagt Michael Carmincke von der Nahverkehrsgesellschaft Aseag. "Wir werden die Elektrobusse sicherlich auch in der Region sehen, aber schwerpunktmäßig in Aachen."
Die Aseag fährt etwa 200 eigene Busse. Ab 2020 sollen sie alle die umweltfreundlichere Abgasnorm Euro 6 einhalten oder elektrisch betrieben werden. "Wir haben Busse nachgerüstet mit SCRT-Filtern, um die Stickoxidbelastung zu senken. Das tun wir dort um 90 Prozent", erklärt Carmincke. "Wir haben neue Busse gekauft und machen jetzt sozusagen den Schritt in die Zukunft mit der Generation Elektrobusse, wie sie aktuell am Markt verfügbar ist."
Die Anschaffung der Elektrobusse ist für Oberbürgermeister Marcel Philippe ein Schritt in Richtung Klimafreundlichkeit. Der Personennahverkehr soll umweltgerecht und die Luft in Aachen sauber werden. "Es gibt sieben Elektrobusse und eine Reihe neuer Dieselbusse, aber auch umgerüstete Dieselbusse. Wir starten eine echte Flottenerneuerung", so Philipp. "Die nächsten 15 Elektrobusse sind bestellt und so wird es weitergehen. Wir setzen darauf, emissionsfrei durch die Stadt zu kommen."
Man merke sofort, ob eine Elektro- oder ein Dieselbus vorbeifahre. Es werden keine Auspuffgase ausgestoßen, aber es sei genauso wichtig, dass deutlich weniger Lärm entstehe. "Der Elektrobus ist viel leiser als ein Dieselbus und diesen Effekt möchten wir in der Innenstadt haben", so Philipp. "Die Leute sollen sich wohlfühlen und nicht die Flucht ergreifen, weil sie den Krach sozusagen nicht aushalten. Ich finde das genauso wichtig wie die Frage der Schadstoffentwicklung."
Eine Eingewöhungszeit für den Busfahrer gebe es nicht. Auch der Fahrgast müsse sich nicht umstellen, wenn er in einem Elektrobus mitfahre. "Der Vorteil ist auch wiederum, dass sie sich im Sinne der Anwendung nicht groß von Dieselfahrzeugen unterscheiden", weiß Rüdiger Kappel. "Der Fahrgast und der Busfahrer erleben ein Fahrzeug, wie sie es schon kennen. Letztlich ist es für beide keine große Umstellung."
Ein Elektrobus kann mindestens 150 Kilometer pro Tag zurücklegen. Langfristig sollen die Busse überall eingesetzt werden - im Stadtkern und ebenso in den Randgebieten.
Chantal Scheuren