Jeder trauert auf seine Art - in jeder Hinsicht. Eine durchschnittliche Bestattung gibt es vielleicht nicht. Aber einen Durchschnittspreis schon. "Der Bestatter-Statistik entnehmen wir, dass der durchschnittliche Unkostenbeitrag zwischen 3.500 und 3.800 Euro liegt", erklärt Marc Despineux, Bestatter aus Eupen.
Wer bei einer Bestattung nur auf das Allernötigste besteht, bezahlt im Schnitt 1.500 Euro, sagt Marc Despineux. Natürlich gibt es auch Kostenfallen. "Bei einem Totencafé liegt der Unkostenbeitrag zwischen 14 und 15 Euro pro Person", so Despineux. "Bei 100 bis 200 Personen - was nicht selten ist - kann man sich ja ausrechnen, dass das viel Geld kostet."
"Die Kosten für eine Sterbeanzeige beispielsweise sind im GrenzEcho noch relativ überschaubar: zwischen 350 und 500 Euro je nach Größe. Eine Sterbeanzeige in Het Belang von Limburg oder Het Laatste Niews kostet hingegen richtig Geld."
Die klassische Erdbestattung wird im Eupener Land immer weniger in Anspruch genommen. Aber eine Einäscherung kostet extra. "Die Einäscherungsgebühr liegt bei rund 600 Euro. Der Bestatter muss aber auch noch hinfahren, die Einäscherung vornehmen, die Dokumente machen und nach zwei Stunden den Rücktransport erledigen. Und so kommt man dann an 700 bis 800 Euro Mehrkosten."
Nicht zu vergessen sind die Folgekosten. "Wenn eine Grabstätte gekauft wird - heutzutage meistens eine kleine Urnengrabstätte -, muss nach einem Jahr ein Stein drauf. Auch eine gewisse Pflege zählt zu den Folgekosten. Wenn man im traditionellen Sinne noch eine Grabstätte ankauft, sind die Unkosten natürlich dementsprechend höher."
Ein Verstorbener muss nicht auf einem Friedhof bestattet werden. Das geht seit einigen Jahren auch im hauseigenen Garten. Einen Grabstein kann man sich da schenken. "Vielen ist nicht bekannt, dass das offiziell erlaubt ist. Zuhause darf eine Urne im Zimmer stehen, oder im eigenen Garten verstreut oder beigesetzt werden", erklärt Despineux.
Auch wenn das nicht jeder wusste. Fest steht, dass sich immer mehr Menschen vorab über die praktischen Dinge einer Bestattung informieren, so Despineux. "Vor 20 bis 30 Jahren passierte es eigentlich nie, dass Leute reinkamen, um sich über Beerdigungen zu informieren. Heute zählt es schon fast zu unserem wöchentlichen Geschäft, dass Menschen reinkommen und Nachfragen haben."
Unser Fazit: Nichts ist umsonst. Ein wenig Vorbereitung, auch auf den Tod, kann sich lohnen - finanziell und auch emotional.
mz/mg