In einem Waldstück im Eupener Langesthal wurden unter anderem Douglasien angebaut. Sie gelten mit ihren positiven Eigenschaften als besonders interessant für die Forstwirtschaft. Jetzt ist der Bestand geschwächt: "Wir sind hier beim Douglasienbestand. Wenn man ihn beobachtet, sieht man, dass hier nur noch zwei Nadeljahrgänge sind, wobei die Fichten noch sieben oder acht haben. Verschiedene Pilze haben die Douglasien befallen. Die Pilze kommen aus Nordamerika, wo die Douglasie heimisch ist. Durch die Reise von Menschen und Waren haben wir diese Pilze eingeführt und inzwischen verbreitet, sodass wir große Probleme haben, Douglasien anzupflanzen", erklärt Forstdirektor Leo Schlembach.
Das Problem ist nicht nur im Eupener Wald akut: "Im St. Vither Raum ist es noch schlimmer, weil dort größere Mengen angepflanzt wurden. Wir haben viel Hoffnung auf die Douglasie gesetzt, um die Fichte zu ersetzen; wir haben eine Verringerung der Fläche der Fichte, dadurch haben wir einen Produktionsverlust gehabt. Inzwischen sieht es so aus, dass wir die Douglasien noch nicht mal mehr in Mischpflanzungen einsetzen."
Etwas weiter in Richtung Talsperre bietet sich ein ähnliches Bild. Auch hier sind Baumbestände an Pilzinfektionen erkrankt.
Die extremen Klimabedingungen der letzten zwei Jahre und die Präsenz von nicht heimischen Schädlingen macht den Wald krank. Besonderes Kopfzerbrechen bereitet auch der Borkenkäfer. Betroffen ist die Fichte. Die Böden trocknen aus, die Fichten sind anfälliger und die Käfer haben es einfacher. Das bringt auch erhebliche Einbußen beim Holzverkauf mit sich: "Es ist praktisch eine Minusrechnung. Im Moment bekommen wir für solches Holz noch 12,50 Euro pro Festmeter, vor zwei Jahren bekamen wir für gesundes Holz noch 80 Euro pro Festmeter."
Nicht nur Schädlinge machen dem Wald zu schaffen, auch extreme Trockenheit.
Die Standortfrage war besonders in der Vergangenheit ein Problem. Im Laufe der Jahre wurden Daten zusammengetragen, die es ermöglichten, die Fehlerquote deutlich zu verringern. Auch andere Hilfsmittel, die wissenschaftlich erarbeitet wurden, lassen hoffen.
Im Raerener Wald wurden vor 30 Jahren Eschen gepflanzt. Ein Pilz aus Ostasien hat den Bestand vernichtet. In Belgien, sagt Leo Schlembach, ist die Esche dabei, zu verschwinden. Aber er glaubt an die Kraft der Natur. Für Leo Schlembach wird sich das Bild der Wälder verändern, aber er glaubt auch, dass sie eine Zukunft haben.
Chantal Delhez