Schnell sieht man, dass alles viel moderner und heller geworden ist. Vor allem aber hat die Beschützende Werkstätte Eupen eines hinzugewonnen: viel mehr Platz.
"Wir haben 1.550 Quadratmeter neue Produktionsfläche und 1.000 Quadratmeter neue Lagerfläche. Das heißt, wir vergrößern uns fast um die Hälfte der BW", erklärt der Geschäftsführer der BW Eupen, Patrick Heinen. "Das Investitionsvolumen beträgt rund die drei Millionen Euro. Davon trägt die DG circa 72 Prozent."
Die alten, engen Räumlichkeiten werden weiterhin genutzt. Mit dem Neuanbau ist aber das Dienstleistungsangebot der Beschützenden Werkstätte größer geworden. So können in den neuen Produktionsstätten Arbeiten verrichtet werden, die hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards voraussetzen.
Zum Beispiel bei der Abfüllung von Lebensmitteln. Das setzt nicht nur Platz, sondern auch die nötige Kühltechnik voraus. Mit dem neuen Anbau fallen jedenfalls viele Einschränkungen weg. "Wir haben so um die 135 Mitarbeiter und ein großes Materialaufkommen", sagt Patrick Heinen. "Durch die neuen Räumlichkeiten können wir auf ganz neue Kunden zugehen."
Und das ist und war besonders nach dem Weggang der Chocolaterie Jacques dringend nötig. Ein echter Stresstest, denn der Schokoladenhersteller war viele Jahre einer der größeren Kunden der BW. Und neue Kunden findet man nicht über Nacht, erklärt Patrick Heinen. "In der Regel braucht es zwei Jahre Vorbereitung, bis der Kunde uns sein Produkt anvertraut."
Fest steht: Wirtschaftlichkeit ist auch für die BW ein Muss. Dabei darf der soziale Hintergrund nicht vernachlässigt werden. "Der Mensch steht nach wie vor im Vordergrund. Aber wir müssen etwa zwei Drittel der Gesamtkosten selbst finanzieren. Und das ist schon eine ganze Menge."
Ein schwieriger Drahtseilakt. Doch so wie es aussieht, hat der Eupener Sozialbetrieb die Weichen für die Zukunft gestellt.
Manuel Zimmermann