"Alle fürs Klima" - alle Generationen, Rentner und Erwachsene, nicht nur Schüler und Schülerinnen, auch alle Berufstätigen waren diesmal aufgefordert mitzumachen, zu streiken.
Zum Klimastreik am Freitag aufgerufen hatte auch Nele: "Ich bin Schülerin in Aachen und ich organisiere die Fridays for Future mit, weil mir die Lebensgrundlage für alle Generationen so wichtig ist, dass ich finde, dass es nichts gibt, was über dieser Lebensgrundlage steht. Und ich denke, dass wir alle gemeinsam für das Klima einstehen müssen. Wir rechnen mit 3.500 Menschen, aber ich hoffe natürlich auf mehr."
Der Platz vor dem Elisenbrunnen in Aachen ist voll, die Straße für Autos gesperrt, aus allen Richtungen strömen die Menschen auf den Platz. Es sind deutlich mehr als die anvisierten 3.500. Und auch aus Belgien sind zwei Frauen angereist. "Ich bin Sozialarbeiterin und heute hier, weil es für uns einfacher war, als nach Brüssel zu gehen. Für mich war es ganz klar, dass wir alle Menschen unterstützen sollen und ich bin nach wie vor dafür, dass sich endlich ganz dringend was tun muss." "Ich bin auch aus Eupen und pensionierte Musiklehrerin. Man muss dabei sein, weil es sich lohnt für die Sache und es ist sehr wichtig, dabei zu sein."
Von noch weiter her stammt eine junge Frau aus den USA, die ihre Zeit in Deutschland nutzt, um auf die Straße zu gehen. "Ich bin eine Sprachschülerin und bin hier, weil es sehr wichtig ist, das Klima zu schützen. Ich komme aus den USA und wir müssen das Klima schützen."
Aber auch die Schüler aus Aachen können gut begründen, warum sie dabei sind: "Ich bin hier, weil mir das Klima wichtiger ist als die paar Fehlstunden auf den Zeugnissen", sagt eine Schülerin. Und eine andere Schülerin sagt: "Ich bin hier, weil wir besonders in der letzten Zeit gemerkt haben, dass das Klima etwas ist, auf das wir vielmehr achten müssen und für das wir viel mehr tun müssen."
Auf dem Platz vor dem Elisenbrunnen in Aachen schwenken zwar deutlich mehr jüngere Menschen ihre selbstgemachten Fahnen, aber auch Großeltern, die sich um die Zukunft ihrer Enkel sorgen, machen mit. "Ich bin selbständig und ich bin hier, weil ich Verantwortung übernehmen will für die Zukunft meiner Kinder und Enkel."
Es sind einige Selbständige, Rentner und Rentnerinnen anzutreffen und eben die junge Generation. Arbeitnehmer finden sich nicht so leicht. Es ist eben kein Generalstreik, dennoch haben einige den Weg zur Demonstration gefunden und arbeiten heute nicht. "Ich bin Maschinenbautechniker in Herzogenrath und bin hier, weil ich mir Sorgen mache um das Klima. Wir müssen unbedingt etwas machen. Der Politik muss mal die Augen geöffnet werden."
Das ist auch der Satz, der auf der Veranstaltung am meisten fällt: "Ich mache mir Sorgen". "Ich bin Abiturient und studiere ab Oktober. Ich mache mir vor allem Sorgen darum, dass der Klimawandel unsere Lebensexistenz bald bedrohen wird. Aber ich würde mir dennoch auch wünschen, dass die Menschen die heute auf die Straße gehen, nicht nur demonstrieren, sondern sich auch bald in der Kommunalpolitik und auf lokaler Ebene engagieren würden, denn damit kann man auch viel erreichen."
Katja Engel