Joseph Pankert wurde am 10. Juni 1927 in der Eupener Unterstadt geboren, als eines von insgesamt elf Kindern. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie in die Oberstadt. Dort führte sein Vater in Nispert eine Schreinerei.
Als Josef Pankert gerade die Primarschule am Collège Patronné abgeschlossen hatte, brach der Zweite Weltkrieg aus. Zunächst besuchte er die Städtische Oberschule, 1943 - mit gerade mal 16 Jahren - wurde Josef Pankert Flak-Luftwaffenhelfer in Aachen und besuchte das dortige Hindenburg-Gymnasium.
Zur Front musste er nie, sondern arbeitete unter anderem in den Krupp-Stahlwerken im hessischen Weilburg. Nach Kriegsende kehrte der 18-Jährige nach Eupen zurück, machte sein Abitur und half zunächst dabei, den väterlichen Schreinereibetrieb wiederaufzubauen.
Später studierte er Philosophie in Sint-Truiden und Theologie in Lüttich. 1953 wurde er zum Priester geweiht, kam aber erstmal in den Schuldienst nach St. Vith. Dort unterrichtete er an der Bischöflichen Schule Religion, Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften.
Später wurde er Präfekt und 1961 dann Direktor. Zeus, so wurde er von den Schülern genannt, wirkte dort bis 1984, als er aus gesundheitlichen Gründen die BS verließ und Pfarrer in Nidrum wurde. Doch die Schule konnte er nie so ganz verlassen. Bis Anfang der 1990er Jahre war er als Religionsinspektor für die Sekundarschulen in der DG unterwegs.
Mit 65 Jahren kehrte der Öpener Jung in seine Heimatstadt zurück, als Rektor des Eupener Alten- und Pflegeheims St. Josef, und das über zwanzig Jahre lang, bis er 2014 in den zweiten Ruhestand ging. Bis zuletzt stand er aber immer noch als Seelsorger auf Abruf bereit.
Noch letztes Jahr feierte er in der Eupener St. Nikolaus Pfarrkirche sein Eisernes Priesterjubiläum nach 65 Jahren im Dienste der Kirche. Freitagmorgen hat sich Josef Pankert alias Zeus für immer verabschiedet.
Volker Krings
Ruhe in Frieden, Herr Rektor!