Zu Beginn der Woche ist Marc Xhonneux, bisher Kabinettschef von Minister Antonios Antoniadis, ins Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft gewechselt. Xhonneux übernimmt kommissarisch die Geschäftsführung der Genossenschaft "Öffentlicher Wohnungsbau Eifel", die derzeit ohne Personal dasteht. Darum hatten die Trägergemeinden die Deutschsprachige Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. Das Ministerium stellt Marc Xhonneux der Eifeler Wohnungsbaugesellschaft gegen Entgelt halbzeitig zur Verfügung.
Außerdem arbeitet er für den Fachbereich Familie und Soziales, der die Übernahme der Zuständigkeit Wohnungswesen durch die Gemeinschaft vorbereitet.
Der Wechsel ins Ministerium fand ohne öffentliche Ausschreibung statt. "Das ist eine unorthodoxe Vorgehensweise, die im kleinen Ostbelgien aber nunmal nicht anders möglich ist", erklärt Minister Antoniadis im BRF-Interview.
"Man hat nur eine Handvoll Leute, die in der Lage sind, in dem Metier zu arbeiten. Um ehrlich zu sein, gibt es im Moment nur ihn in Ostbelgien, der in der Lage ist, dort sofort einzusteigen ohne Schulungen, vorherige Prüfungen und sonstige Qualifikationen, die notwendig wären - er hat alles, muss sich also nichts mehr aneignen und kann sofort starten", so Antoniadis weiter. "Das war der Beweggrund, weshalb wir gesagt haben, wir machen das ohne Ausschreibung, aber befristet auf ein Jahr."
Nachfolger von Marc Xhonneux als Kabinettschef wird der ÖSHZ-Sekretär der Gemeinde Raeren, Thomas Brüll. Er wird seine neuen Aufgaben im Dezember übernehmen.
Der Minister wird zusätzlich von Edmund Stoffels unterstützt, der die Regierung als Sonderbeauftragter ehrenamtlich beraten wird.
"Postengeschiebe": Opposition im PDG fordert Reaktion
Nach den Personalentscheidungen in Sachen Wohnungsbau erwarten die drei Oppositionsfraktionen im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft eine Reaktion. Ecolo, CSP und Vivant sehen die Regierung in der Pflicht, das, wie sie sagen: "Postengeschiebe" zu beenden sowie eine gesetzlich und deontologisch "saubere Situation" wiederherzustellen.
Die drei Fraktionen beziehen sich darauf, dass weder die Stelle als Referent für Wohnungswesen im Ministerium noch diejenige als Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Eifel öffentlich ausgeschrieben wurden. Außerdem seien Gehalts- und Baremenregelungen über Bord geworfen worden. Unterzeichnet wurde die Mitteilung von den Fraktionsvorsitzenden Freddy Mockel, Colin Kraft und Michael Balter.
mitt/sp/mg