Mit der Geschlechtertrennung an der Maria-Goretti-Schule ist nun Schluss. Ab diesem Schuljahr werden erstmals auch Jungen im ersten Sekundarschuljahr unterrichtet.
Der erste Schultag gehört ganz den Schülern und Schülerinnen der Grundschule und des ersten Sekundarschuljahres. Inge Hoffmann-Kohnen ist Schulleiterin. Sie ruft die Schüler einzeln auf.
Drei Jungen haben sich ins erste Jahr eingeschrieben. Einer von ihnen geht in die Foto-AG und macht gerne Sport.
Für Maëlle und Samira ist es nichts Neues, dass ein Junge in ihrer Klasse sitzt. An der Grundschule in Rodt waren die Klassen gemischt: "Das kennen wir schon. Bei uns in der Grundschule war das immer so. Wir waren Mädchen und Jungen. Das war ganz normal."
Petra Schumacher unterrichtet seit vielen Jahren Deutsch an der MG. In diesem Jahr ist der erste Schultag für die Lehrerin besonders: "Wir haben dieses Jahr einen Jungen in der Klasse und das ist etwas Neues für uns."
Spektakulär ist es allerdings nicht. Die Lehrerin hat schon in gemischten Klassen unterrichtet: "An einer anderen Schule habe ich während neun Jahren Jungen unterrichtet. Das ist nichts Neues für mich. Es ist etwas ungewöhnlich, dass im ersten Jahr jetzt auch Jungen sind, aber nicht spektakulär."
Bei der Textauswahl wird auch an die Interessen der Jungen gedacht. Petra Schumacher ist optimistisch: "Im Deutschunterricht müssen wir schauen, dass die Texte neutral und nicht zu mädchenhaft sind, aber sonst wird das kein Problem sein."
Die Schulleiterin der Maria-Goretti-Schule hat den ersten Schritt in die Koedukation getan. Sie geht davon aus, dass es mindestens drei Jahre dauern wird, bis der Wandel vollzogen ist.
Chantal Scheuren