Es ist die weltgrößte Blechdosen-Sammlung und als solche sogar im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet. Yvette lebt mit und für ihre sehenswerten bunten Blechdosen. Einen Eintritt verlangt sie nicht, nur Kaffee mit Kuchen kosten sieben Euro. Horst Senker hat Yvette Dardenne im kleinen wallonischen Ort Grand-Hallet bei Hannut besucht.
Yvonne Gaebels ist eine Nachbarin der Blechdosensammlerin Yvette Dardenne und hilft mit Fremdsprachen aus, wenn sich Besuchergruppen aus dem Ausland in diesem unglaublich kuriosen Blechdosenmuseum angesagt haben.
Fast 60.000 Dosen habe sie bisher gesammelt, meint Yvette Dardenne. Nicht immer zur Freude ihres inzwischen verstorbenen Mannes. "Ich habe wirklich geschummelt, indem ich manchmal - ohne meinem Mann etwas zu sagen - gekauft habe, obwohl schon alles voll war. Nicht nur Regale sind vollgestellt, sondern auch Sofas, Stühle und Bänke", gesteht die leidenschaftliche Sammlerin.
"Ich frage mich, wie das möglich ist, dass sie ein ganzes Haus nur so aufstellt und gar nicht mehr hier wohnt. Sie sitzt in ihrer kleinen Küche und da lebt sie, oben ist noch ein Schlafzimmer und unten ist nichts mehr, wo sie leben kann", sagt Yvonne Gaebels.
Der Besucher erlebt eine Vielfalt an Keksdosen, Gewürzdosen, Bonbondosen, und Puderdosen aus der ganzen Welt. Ansprechend arrangiert oder übereinander gestapelt beherrschen sie insgesamt vier Häuser, die Yvette Dardenne sich Stück für Stück in der näheren Umgebung für ihre Sammlung zugelegt hat. Sie sei, sagt sie, sehr zufrieden und auch stolz auf ihre Sammlung
Viele Dosen bekam sie geschenkt, manche hat sie aus Abfallcontainern gefischt. Und alle sind katalogisiert und haben eine Nummer. "Dass es so viele verschiedene Dosen gibt und dass die alle eine andere Form haben - Taschen, Autos, Züge, Häuser, erstaunt Yvonne Gaebels.
Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Durch einen malerischen Garten an Bachläufen und an einer alten Mühle vorbei geht man von Haus zu Haus und erlebt hinter der letzten Türe eine wahre Dosenkathedrale. Über mehrere Stockwerke hinweg sehen die meisten Besucher so viele Dosen, wie noch nie zuvor in ihrem Leben .
Horst Senker