Das Wasser in Lommersweiler riecht ganz stark nach Chlor. Und man sieht es: Das Wasser ist oft ganz braun, letzte Woche war es ganz schlimm: Es war eine braune Brühe - eine Beschreibung, die eigentlich nicht auf Wasser zutreffen sollte. Doch genau das ist gemeint, wenn Laura Krämer von brauner Brühe spricht: Das Leitungswasser in Lommersweiler. Laura Krämer und die anderen Lommersweiler sind verärgert. Denn Probleme mit dem Leitungswasser sind in ihrem Dorf keine Neuheit.
Wie viele andere Bewohner in ihrem Dorf traut sich Laura Krämer schon lange nicht mehr, das Leitungswasser zu trinken. Auch ihre Hunde rühren es nicht an. Selbst für alltägliche Aufgaben nutzen die Leute im Dorf lieber anderes Wasser.
Zuständig für die Wasserversorgung von Lommersweiler ist die Wallonische Gesellschaft SWDE, während der Großteil der Gemeinde St. Vith von Wasser aus den Stadtwerken beliefert wird. Sowohl bei der SWDE als auch bei der Gemeinde haben sich die Bewohner von Lommersweile schon oft beschwert: "Wir haben über die Jahrzehnte schon alle Bürgermeister damit konfrontiert: Alle sagen, sie kommen aus den Verträgen der SWDE nicht raus. Wenn wir uns beschweren, wenn wir Glück haben, kommt ein Techniker, der putzt dann die Leitungen, indem er Wasser laufen lässt. Mehr haben wir von der SWDE nie erwarten können."
Auch das ist keine langfristige Lösung. Mittlerweile ist jedoch Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Ab 2020 soll auch durch die Lommersweiler Leitungen Wasser aus St. Vith fließen, wie Bürgermeister Herbert Grommes jetzt verkündete. Es geht natürlich darum, dass vom Hochbehälter nach Breitfeld und Lommersweiler Leitungen gelegt wird, damit auch die Orte Wasser von Rodt erhalten. Dort gab es noch ein Problem: Die Autobahnverwaltung musste die Genehmigung geben, dass diese Leitung gelegt werden kann. Nun hat die Autobahnverwaltung grünes Licht gegeben.
Dennoch werden die Leute in Lommersweiler noch immer einen anderen Wasserpreis bezahlen müssen, erklärt der Bürgermeister. "Im Endeffekt wird es dasselbe Wasser sein aus Rodt zu einem unterschiedlichen Preis. Und die SWDE hat einen anderen Preis als die Stadtwerke. Das ist finde ich ungerecht. Aber da gibt es EU-Richtlinien und wallonische Dekrete. Das ist nicht verhandelbar. Wir haben das schon öfter versucht."
Die Problematik um das Leitungswasser in Lommersweiler wird also womöglich noch andauern. Auch weil immer wieder Schmutzpartikel ins Wasser gelangen, solange die Leitungen nicht erneuert werden.
Für Laura Krämer und ihre Mitstreiter steht jedenfalls fest: Wenn sich nicht etwas ändert, ergreifen sie selbst die Initiative: "Wir werden einen Brief an die SWDE schreiben. Die Bürger von Lommersweiler werden unterschreiben."
Raffaela Schaus