Einfach mal abtauchen. Das konnten Wasserbegeisterte am Wochenende im Eupener Wetzlarbad. Der Tauchklub Eupen hatte zum kostenlosen Schnuppertauchen eingeladen. Gerd Pommée ist Drei-Sterne-Tauchlehrer und bildet auch andere Tauchlehrer aus: "Am liebsten würde ich die ganze Welt tauchen lassen, weil es mir so viel Spaß macht. Für Asthmatiker und Herzkranke ist Tauchen allerdings nicht geeignet."
Die Anfänger konnten am eigenen Leib erfahren, wie es sich mit einer Tauchausrüstung unter Wasser anfühlt und erleben, wie sich die Schwerelosigkeit im Wasser anfühlt:
"Es war sehr spannend. Beim ersten Mal sehr beeindruckend. Etwas ganz Neues, eine ganz andere Erfahrung, das Element Wasser mal so kennen zu lernen. Man muss ein bisschen aufpassen, mit dem Druck auf den Ohren. Jetzt hat man hier das Glück, es geht nicht ganz so tief", so Markus Hendrich, einer der Tauchneulinge.
Zwischen all den Ersttauchern tummelten sich auch erfahrene Taucher und Taucherinnen. Monika Jollet taucht seit mehr als 35 Jahren: "Ich habe mit 14 Jahren begonnen. Bis heute bin ich beim Tauchen geblieben. Es macht immer wieder Spaß. Ich bin bei jedem Training dabei, jeden Freitag bin ich hier. Vor allen Dingen: es kommen immer mehr Frauen hinzu."
Am Rande des Schnuppertauchens hat Manfred Bartsch einen Informationsstand über Haie aufgebaut. In den Köpfen der Menschen sei der Hai ein gefährliches Tier. "Zu Unrecht", sagt Manfred Bartsch: "Tiere wie Krokodile, Nilpferde, ja sogar Pferde und Hunde, sind gefährlicher als der Hai. Es kommen etwa acht bis zehn Menschen pro Jahr durch Haie ums Leben. Bei den anderen Tieren sind es viel mehr." Der Hai wird vor allem wegen seines Fleisches und der Flossen getötet. Viele Haiarten seien vom Aussterben bedroht.
Manfred Bartsch warnt auch aus gesundheitlichen Gründen vor dem Verzehr von Haifischfleisch. Es sei mit Giften wie Methylquecksilber belastet und besonders für Kinder gefährlich. Ein anderes Problem sei der lange Transport von Haifischen. Der Tauchlehrer war schon in einem Steinbruch in Esneux , im Bütgenbacher See und im Roten Meer tauchen. In Natura sei er leider noch keinem Hai begegnet, so Manfred Bartsch.
Wer in wilden Gewässern tauchen möchte, muss Taucherfahrung mitbringen. Für Gerd Pommée vom Tauchklub Eupen geht die Sicherheit überall vor. Vom Schuppertauchen im Wetzlarbar zieht der Ausbilder ein durchweg positives Fazit. "Wir sind überlaufen worden", lacht Gerd Pommée. "Um 14 Uhr stand eine ganze Traube von Leuten am Eingang und alle wollten tauchen."
Chantal Scheuren