Wenn Brauereichef Alain Pinckaers auf die Zahlen schaut, dann kann er nur zufrieden sein. Jedes Jahr eine Umsatzsteigerung von zehn bis zwanzig Prozent. Das Val-Dieu-Bier läuft. Und zwar weltweit. "Wir verkaufen momentan in 20 verschiedene Länder. Am weitesten sind Neuseeland und Australien, aber am meisten verkaufen wir nach China", sagt Pinckaers.
Doch auch der Heimatmarkt ist wichtig. Auf immer mehr Festen wird Val-Dieu serviert. Deshalb ist auch der Fassbieranteil in den letzten Jahren gestiegen. Alain Pinckaers und seine drei Braumeister kamen mit dem Brauen einfach nicht mehr hinterher: "Wir sind zufrieden, dass es auch hier in der Gegend immer mehr Nachfrage gibt. Deswegen wollen wir auch mehr investieren."
Die Investitionen belaufen sich auf zehn Millionen Euro. Vor zwei Jahren zwei Millionen für neue Tanks, in diesem Jahr vier Millionen für die neue Abfüllanlage in der Industriezone Chaineux und hoffentlich bald weitere vier Millionen für die neue Brauanlage: "Unsere aktuelle Kapazität beträgt knapp 20.000 Hektorliter. Die neue Brauerei wird 40.000 Hektorliter produzieren können - und zwar in kürzerer Zeit", so Pinckaers.
Nicht nur mehr Braukapazität sondern auch eine bessere und vor allem gleichbleibende Bierqualität. "Die Qualität wird sicher besser. Heute können wir zum Beispiel CO2 in den Tank tun, damit sich das Bier nicht mit Luft vermischt. Früher gab es solche Möglichkeiten nicht", erklärt der Brauereichef.
Die Val-Dieu-Produktpalette hat sich in den letzten Jahren vergrößert. Blonde, Brune, Triple, Grand Cru, das Cuvée 800 und zum Jahresende ein Weihnachtsbier. Seit kurzem gibt es auch ein Weizenbier, das Blanche de Liège.
Zur Produktoffensive gehört aber auch das neue Produktdesign. Bald schon wird es die Val-Dieu-Biere nur noch mit den neuen Etiketten geben. Selbstklebend, damit es keine Kleberückstände gibt. Denn die kosten Zeit und Geld.
Zeitverluste kann sich Alain Pinckaers bei der starken Nachfrage nicht leisten. Genauso wenig wie Lieferengpässe bei den Rohstoffen. Damit hat die Brauerei keine Probleme, aber in Zukunft könnte sich das ändern. "Für das neue Bier 'Blanche de Liège' brauchen wir regionale Rohstoffe von Landwirten und so sind wir abhängig vom Sommer", erklärt der Brauereichef.
Die neue Brauanlage kommt in ein noch leerstehendes Gebäude innerhalb der Abtei. Erst dann wird die alte Brauanlage abgebaut. Wenn alles gut läuft, fließt nächstes Jahr das erste Bier.
vk/rasch
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