"Seit 1967 komme ich schon hierher. Da waren die Karmelitinnen noch hier", erzählt Elvira. "Jetzt wo die Franziskanerinnen hier sind, komme ich jede Woche hierher. Man hat Sorgen, und sie helfen einem beim Beten." Diese Erinnerungen und Erfahrungen teilen viele Menschen in der Eifel. Zum letzten Karmelfest kamen noch einmal mehrere Hundert Gläubige auf der Bütgenbacher Domäne zusammen - um Danke zu sagen für das offene Ohr und Herz, das die Schwestern ihnen in den letzten 34 Jahren geschenkt haben.
Mutmacher und Muntermacher seien die Schwestern gewesen, sagte Pastor Lothar Klinges in der Festandacht. Schwester Emiliana freut sich über die Anerkennung. Die 81-Jährige ist eine der fünf Franziskanerinnen im Bütgenbacher Karmel. "Wenn die Menschen kommen und ohne Hemmungen sprechen, kann man ihnen Mut machen. Es macht mir immer sehr viel Freude, wenn ich merke, dass die Leute das annehmen und sich in unserer Gegenwart wohl fühlen."
Die Schwestern gehen schweren Herzens aus Bütgenbach weg. Doch aufgrund ihres Alters war es an der Zeit, die Tätigkeit dort aufzugeben. "Es ist schon ein schwerer Schritt, aber wir können hier keine gute Arbeit mehr machen. Für alle Menschen präsent zu sein, ist nicht mehr möglich", sagt Schwester Emiliana. "Man muss realistisch sein: Das Alter ist eben da."
Was mit dem Karmel geschehen wird, ist noch nicht klar. Die Gemeinde Bütgenbach habe aber bereits Interesse an einem Kauf des Klosters bekundet, so die Generaloberin Marianne Jungbluth. "Natürlich müssen sie erst ein Nutzungkonzept erstellen, damit es auch Zukunft hat. Wir möchten, dass dieses Haus weiterhin ein Ort im Dienste der Bevölkerung ist."
Und so gibt es am Ende dann doch Hoffnung und Zuversicht, dass der Karmel den Menschen in der Eifel erhalten bleibt - wenn auch in einer anderen Form.
mb/mg