Tom Schlenter und Christel Nitu sind beide Studenten. Tom möchte Grundschullehrer werden. Christel hängt nach ihrem Marketingstudium noch einen Master in Management hinten dran. Aber man ist ja noch jung und braucht das Geld. Schadet also nicht, mit einem Studentenjob die Kasse aufzupolieren - im wahrsten Sinne. Denn die beiden sind im Krankenhaus in der Raumpflege gelandet.
Christel Nitu erzählt, dass schon einige ihrer Klassenkameraden Ferienjobs im Eupener Krankenhaus hatten. Dadurch sei sie auf die Idee gekommen. Bei Tom Schlenter war es ähnlich. Außerdem sei es nicht immer so leicht, als Student über die Runden zu kommen. Die Dinge würden immer teurer. Da sei es schon schön, wenn man im Krankenhaus einen Studentenjob bekäme, so Tom. Sei es nun im Sommer oder auch schon während des Jahres - es gebe einige Optionen, Geld dazu zu verdienen.
Zu den Aufgaben der beiden gehört vor allem die Raumpflege der Büros. Aber auch Patientenkontakt ist Teil des Jobs. "Auf Station muss ich die Pflegebüros putzen", erklärt Christel Nitu. "Ich helfe auch beim Essen austeilen - morgens, mittags oder auch abends. Und auch die freien Zimmer müssen geputzt werden." Als kleiner Nebenverdienst mache der Job viel Spaß.
Das findet auch Tom Schlenter. "Mit den anderen Leuten, die hier auch arbeiten, haben wir ein ganz lockeres Verhältnis. Wir verstehen uns alle gut", erzählt er. "Es ist ein sehr freundlicher Umgang hier und man kommt immer in Kontakt mit Patienten und Ärzten. Es macht einfach Spaß. Es ist nicht so ein Job, wo man den Tag nur alleine verbringt."
Auch Christel Nitu kann das nur bestätigen. "Man kommt mehr in Kontakt mit den Menschen, kann ihnen helfen beim Brote schmieren oder einfach nur eine Flasche bringen. Das macht viel Spaß."
Und obschon Christel Nitu den Job sehr mag, hat sie aufgrund ihrer ethnischen Herkunft manchmal auch mit unangenehmen Situationen zu tun. "Mir werden oft Fragen gestellt über meine Hautfarbe oder warum ich so gut Deutsch spreche", erzählt sie. Aber sie hat mit der Zeit ihren Weg gefunden, damit umzugehen. Es sei halt auch Teil des Jobs, den Patienten höflich zu begegnen und zudem eine Frage von Sozialkompetenz.
An sich also ein ganz cooler Job. Doch wie kommt man jetzt zu solch einem? Eigentlich könne sich jeder im Krankenhaus bewerben, erklärt Gaby Schwall, stellvertretende Dienstleiterin des Unterhaltspersonals. Man müsse nur die ein oder andere Impfung vollziehen, diese würden jedoch im Haus selbst angeboten. Auch werde ein gewisses Auftreten und ein gepflegtes Erscheinungsbild erwartet. Es sei zudem mit negativen Erfahrungen zu rechnen. Man sehe manchmal Sachen, die nicht so schön seien, wie etwa Erbrochenes, Blut, Fäkalien und andere Ausscheidungen. Schon so mancher Student habe den Job abbrechen müssen, weil es für ihn einfach zu viel war, erklärt Gaby Schwall.
Doch egal für welchen Ferienjob man sich entscheidet, am Ende stellt sich nur noch eine Frage: Wie viel darf oder kann man verdienen, ohne, dass die Eltern plötzlich mehr Steuern bezahlen müssen. Nicole Keutgen vom Infotreff in Eupen erklärt: Sind die Eltern noch verheiratet und werden gemeinsam besteuert, darf man rund 6.900 Euro verdienen. Sind sie geschieden und haben einen getrennten Haushalt, darf man rund 8.700 Euro verdienen. Übersteigt man ein Einkommen von rund 12.600 Euro muss man sogar selbst Steuern zahlen.
Kurzum: Reich werden Christel und Tom durch ihre Ferienjobs wohl nicht werden, aber neben der erarbeiteten Finanzspritze sind sie auch noch um einige Erfahrungen reicher geworden.
Lionel, Janina, Mick und Ellen (Media&Me)