Als wir den Termin vereinbaren, bittet Adélaïde Charlier darum, aus Rücksicht auf die Kinder im Lager nicht mit allzu viel Medientamtam aufzutauchen. Sie ist zwar wegen der Schülerstreiks und Klimamärsche in den vergangenen Monaten so etwas wie eine Berühmtheit, aber das muss sich ja nicht unbedingt auf die Ferienfreizeit auswirken. Auch die junge Frau ist froh, nach den anstrengenden letzten Monaten etwas Abstand zu gewinnen.
Die frischgebackene Abiturientin hat es geschafft aufzuholen, was sie seit Mitte Januar bei den Donnerstagsdemos fürs Klima im Unterricht versäumt hatte - auch wenn es sie etwas Mühe gekostet hat, wie sie zugibt.
Das Thema Umwelt- und Klimaschutz lässt Adélaïde Charlier aber auch in den Ferien nicht los. Einwegplastik oder kurze Strecken im Auto kommen für sie nicht in Frage. Und das gibt sie, so gut es geht, in ihrer Pfadfindergruppe weiter. Aber eine Jugendgruppe müsse eben immer auch auf die Kosten schauen. Adélaïde Charlier wünscht sich darum noch mehr Unterstützung bei der Durchführung von möglichst umweltfreundlichen Sommerlagern.
Nach den Ferien hat sie sich vorgenommen, Politische Wissenschaften zu studieren. Kann aber auch sein, dass ihr das politische Engagement dazwischenkommt. Mitte September soll es auf jeden Fall weitergehen mit Aktionen fürs Klima.
Noch genießt Adélaïde Charlier aber ihre letzten Tage "auf Lager" in Heppenbach - und das aus klimaschützerischer Sicht, wenn man so will, vor der Haustür …
Stephan Pesch