Das Internet ist wohl eine der größten Erfindungen der Menschheit, doch es bringt auch versteckte Gefahren mit sich. Im Internet kann man sich schnell und einfach über das weltliche Geschehen informieren, allerdings muss man aufpassen, dass man nicht an sogenannte "Desinformationen" gerät. "Desinformationen sind Informationen, die falsch sind oder zumindest um einen wahren Kern herumgebaut sind, aber dann bewusst verbreitet werden, um ein politisches oder ein wirtschaftliches Ziel zu erreichen", erklärt Daniel Weimert.
Die Verbreitung von Desinformationen, oder auch Fake News, verfolgt also ein bestimmtes Ziel. Meist ist dies, den Leser zu manipulieren. Und das findet oft über soziale Medien statt. Besonders Demokratien sind dafür anfällig. "Das zentrale Problem bei den sozialen Medien ist die 'Blasenbildung'", erklärt Professor Dr. Ralph Rotte von der RWTH. "Es gibt viele Leute, die quasi nur noch das lesen und nur noch die Informationen haben wollen, die ihre Meinung bereits bestätigen und die sich nicht auf den offenen Diskurs einlassen. In einer solchen Situation ist eine Demokratie besonders anfällig, weil sie eben keine Zensurmöglichkeiten oder Informationsbehinderungsmöglichkeiten hat."
Man sollte darauf achten, seine Informationen von vertrauenswürdigen Seiten zu beziehen. Aber wie kann man seriöse Informationen von denen unterscheiden, die es nicht sind? "Es gibt verschiedene 'Fact-checking'-Organisationen, beispielsweise in Deutschland den ARD-Faktenfinder, den man besuchen kann, um zu schauen, ob gewisse Sachen, die man online gelesen hat, auch tatsächlich wahr sind oder nicht", erklärt Daniel Weimert. "Aber was meines Erachtens nach darüber hinausgeht, ist ein Charakteristikum, das viele Desinformationsinhalte teilen: nämlich dass sie sehr stark emotional geschrieben sind, dass sie sehr stark auf frustrierende, negative Emotionen abzielen, und dass sie gewisse wiederkehrende Argumentationsmuster verwenden."
"Ich glaube, dass es immer wichtig ist, auf ganz einfache Sachen zu achten", rät auch die Journalistin Gemma Pörzgen. "Wenn Sie zum Beispiel in den sozialen Medien unterwegs sind und einen Artikel lesen, in dem wahnsinnig viele Rechtschreibfehler sind, dann sollte man alarmiert sein. Für Seriosität spricht auch, wenn es Quellen gibt - und möglichst nicht nur eine - und wenn Sie zum Beispiel Artikel haben, in denen Sie nicht nur eine Meinung vertreten sehen, sondern unter Umständen auch die Gegenmeinung."
Im Internet ist also Vorsicht geboten. Und es kann nie schaden, die Dinge zu hinterfragen.
Laura Herberigs
Ein richtig guter Artikel 🙂 Besonders der Audiobeitrag gefällt mir sehr gut
Fake News sind nichts neues. Schon beim Thema "Jesus", das die Christenheit seit 2000. Jahren beschaeftigt, hat man damit zu tun. Das faengt schon an bei den Unterschieden zwischen den Evangelien.