Die Schülerin Nada Fadeh hat gerade das 5. Sekundarschuljahr abgeschlossen. Sie arbeitet im Alten- und Pflegeheim "Katharinenstift" in Astenet. Das Heim bietet Schnupperwochen in den Osterferien an. Und wenn es den Schülern gefällt, können sie sich auf einen Job bewerben und arbeiten dann in den Sommerferien. "Das sind dann so zwei bis drei Wochen, je nachdem, wie man mich braucht", erklärt Nada.
Damit hat Nada also auch noch Zeit für andere Dinge in ihren Ferien. Mit 17 Jahren ist sie jedenfalls im besten Alter für einen Ferienjob. Denn nicht jeder darf in den Ferien Geld verdienen.
Alter
"Man muss auf jeden Fall mindestens 15 Jahre alt sein und das 2. Sekundarschuljahr abgeschlossen haben", erklärt Claudia Homburg vom Infotreff Eupen. "Wenn man das nicht hat, muss man 16 Jahre alt sein." Die benötigte Qualifikation hänge vom Job ab, so Homburg.
Die Voraussetzungen hat Nada also erfüllt. Aber nicht nur sie profitiert von ihrem Nebenjob. Schüler und Studenten, die in der Urlaubszeit aushelfen, sind auch bei den Arbeitgebern sehr begehrt. Noch immer hält sich das Image von der billigen Arbeitskraft im Sommer. "Ausgebeutet werden die Jugendlichen auf jeden Fall nicht, weil es Tarifabkommen pro Sektor gibt", erklärt Claudia Homburg. "Die Jugendlichen werden nach Alter bezahlt - so wie alle anderen auch, die das ganze Jahr über einen Vollzeit- oder Halbzeitvertrag in diesem Betrieb haben. Man muss nur unterscheiden, dass ein 16-Jähriger dort weniger bekommt als ein 18- oder 20-Jähriger."
Kindergeld
Auch die Eltern müssen so Einiges beachten. Stichwort Kindergeld. Bis vor kurzem galten strenge Regeln was beispielsweise die Anzahl der Arbeitsstunden betrifft. Doch da gibt es seit diesem Jahr eine große Änderung.
"Seit Januar ist die DG autonom verantwortlich für das Kindergeld und das bedeutet für die Jugendlichen, dass sie jetzt mit ihrem Ferienjob, egal wie viele Stunden sie arbeiten, egal wie viel verdienen können", weiß Claudia Homburg. "Das Kindergeld wird weiterhin ausgezahlt so lange sie in der Schule oder im Vollzeitstudium sind."
Steuern
Auch steuerlich gibt es Dinge, die man als Schüler oder Student beachten sollte, denn sonst könnte es teuer werden. Schülerin Nada Fadeh hat sich noch nicht informiert. "Als Student ist es ja so, dass wir keine Steuern bezahlen müssen", sagt sie.
Unrecht hat sie damit nicht. Dennoch gibt es Bedingungen, unter denen auch Schüler Steuern zahlen müssten. "Die meisten Schüler und Studenten sind zu Lasten der Eltern und das bedeutet auch, dass die Eltern sie steuerlich abziehen können. Dafür ist es sehr wichtig, dass man nicht mehr als eine feste Summe verdient. Das ist aber unterschiedlich und hängt davon ab, ob man bei beiden Elternteilen lebt oder die Eltern getrennt sind. Deswegen sollte man diese Summen abfragen", erklärt Claudia Homburg. "Es ist aber immer wichtig darauf zu achten, dass man nicht mehr als 6.900 Euro verdient, um noch steuerlich abziehbar zu sein."
Nada hat also alles richtig gemacht und sie kann bedenkenlos ihren Job machen.
Weitere Informationen zu den Ferienjobs gibt es auch beim Infotreff Eupen oder beim JIZ in St. Vith.
lh/mg