In den elf Becken der Fischzucht Ourtal werden das ganze Jahr über Tiere großgezogen, Sommer wie Winter. 150.000 Tiere wachsen momentan in den verschiedenen Becken auf. Gefüttert werden sie mit Kraftfutter mit Fischmehl, Vitaminen und Karotin für die Lachsforellen.
"Die Fischzucht ist ein Ganztagsjob. Wir ziehen kleine Forellen groß, bis zum Endverbrauch: bis zum Schlachten. Wir achten auf eine extensive Wirtschaft, dass die Fische nicht zu eng sitzen", erklärt Agronom Thomas Junk. "Dann heißt es auch, die Temperatur und den Sauerstoff zu kontrollieren. Die Gesundheit der Fische steht bei uns im Vordergrund."
Vor allem Forellen und Lachsforellen werden in Weweler gezüchtet. Sie kommen in Restaurants in der Umgebung auf den Teller und in die Kühltheken der Supermärkte, oder werden als lebende Fische an Angelteiche geliefert.
Alle zwei Monate verdoppeln die Tiere ihr Gewicht. Wenn sie in Weweler aus dem Wasser kommen, wiegen die Fische je nach Wunsch zwischen 300 Gramm und vier Kilo. Vom Zuchtbecken geht es dann in die "Reserve" zum Ausnüchtern, die letzte Station vor dem Schlachten. Der Fisch kommt roh, filettiert oder geräuchert zu den Kunden.
"Da wir unsere Fische sehr extensiv halten und das Futter auf ein Minimum reduzieren, behält der Fisch noch den Geschmack, den er haben sollte", so Junk. Und den Beweis gibt es direkt nebenan im Restaurant der Weweler Mühle.
Seit mehr als 300 Jahren ist die Mühle im Besitz der Familie Zeyen, so ganz genau weiß das niemand. Aus der Getreidemühle wurde Ende der 60er Jahre eine Stromanlage. In den 80er Jahren kam dann das Restaurant dazu.
Spezialität ist selbstverständlich der Fisch aus der Zucht nebenan. Eine typische Vorspeise des Hauses ist zum Beispiel das Forellenfilet in Limetten-Nuss-Butter mit Kräutercreme. Regional, saisonal, ursprünglich: das Rezept der Weweler Mühle.
Katrin Margraff