Auf Platz zwei landete die Dorfgemeinschaft Maldingen, Siegerin des letzten Dorfwettbewerbs 2013. Platz drei ging an das Bergviertel-Projekt aus Eupen.
Die Jury lobte die Initiative der "Montinger", ihrer Ortschaft neues Leben einzuhauchen, auch wenn es noch keine konkreten Projekte vorweisen kann. Die Jury versteht die Auszeichnung daher vor allem auch als Motivationsspritze.
Besonderes Lob fand die Jury für das konkrete Zusammenwachsen der beiden Ortschaften zu einer, und die Einbeziehung auch junger Menschen in die Dorfgruppe. "Man muss ja mal anfangen," so Jury-Mitglied Otmar Weber, Leiter der saarländischen Agentur für Ländliche Entwicklung. "Dorfentwicklung ist auch Veränderungsmanagement, und die gesellschaftliche Entwicklung wichtiger, als den x-ten Brunnen zu sanieren", betont Otmar Weber, der Ende des Monats in den Ruhestand geht.
In vielen Dörfern gibt es Vereinssterben und einen Rückgang des Ehrenamts. Um die Dörfer in Bewegung zu halten, sei es wichtig, dass möglichst viele Räder ineinander greifen und im gleichen Tempo drehen. "Die Menschen müssen sich bewusst werden, dass sie letzten Endes selber verantwortlich sind für ihr Lebensumfeld", so Weber. Eine Dorfgruppe kann dann als eine Art Animator versuchen, die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen an die Politik heranzutragen.
Neben den klassischen Problemen, wie einen unzureichenden öffentlichen Nahverkehr und eine fehlende Nahversorgung, sind der demographische Wandel und die Vereinsamung gerade älterer Menschen in den Dörfern die größten Herausforderungen der Zukunft.
Organisiert wird der Dorfentwicklungspreis von den Ländlichen Gilden. Mit der diesjährigen Ausgabe hat man das Konzept etwas verändert. Früher ging die Jury in die Dörfer und gab am Ende den Sieger bekannt. "Das führte dazu, dass die anderen Dörfer gar nicht wussten, warum sie jetzt verloren hatten und warum das andere Dorf gewonnen hatte", so Gerd Brüls von den Ländlichen Gilden. "Diesmal stand deshalb weniger der Wettbewerb als der Dialog im Vordergrund. Jedes Dorf konnte seine Ideen und Projekte präsentieren und die anderen konnten sofort darauf reagieren. Es kam zu einem richtigen Austausch zwischen den Dorfgruppen."
Dass die Dorfgemeinschaft Maldingen trotz Auftritt in grüner Vereinstracht, einem tollen Zusammenhalt und vieler Projekte diesmal nur zweiter Sieger wurde, ist dann auch weniger dramatisch, sondern vielmehr Ansporn der Jury. "Gerade wenn man so lange dabei ist, muss man auch lernen zu überraschen" , so Otmar Weber.
Er wünscht den Maldingern Durchhaltevermögen und vor allem einen frischen Wind: "Dorfgruppen haben natürlicherweise die Tendenz, sich abzugrenzen und zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zu werden, zu der neue Leute und neue Ideen nur schwer Zugang bekommen."
Wenig Chancen hatte in diesem Teilnehmerfeld das Projekt Bergviertel aus Eupen. In einem multikulturellen städtischen Umfeld verfolgt es andere Ziele, hat andere Ansätze und steht noch ganz am Anfang eines Prozesses.
Besonderes Lob fand die Jury aber auch hier für die Einbeziehung der Bevölkerung in die Gestaltung des Park Loten und beim Bauprojekt auf dem Gelände der ehemaligen französischsprachigen Schule. "Ich nehme hier heute sehr viel mit", so Benjamin Fleig, der als Viertelmanager die Projekte vorstellen durfte.
Volker Krings
ich liebe alles was sich mit Folklore beschäftigt. Ich wünsche Ihnen volles Gelingen. Lg Helma Peters