Auf dem Marktplatz in Amel verkauften früher Kramer und Viehhändler ihre Waren und ihr Vieh. Heute stehen dort, wie an diesem Wochenende, die Kirmesbuden und am 11. November ist er Schauplatz des Ameler Hubertusmarktes. In der restlichen Zeit des Jahres dient der Marktplatz vor allem als Parkplatz.
Bernd Niessen von der Dorfgruppe Amel wünscht sich, dass sich das bald ändert. "Uns liegt es vor allem am Herzen, einen sozialen Treffpunkt aus dem Marktplatz zu machen, so dass die Leute sich auch hier treffen, wenn kein Fest stattfindet. Bei verschiedenen Workshops war der Wunsch von der Bevölkerung geäußert worden, diesen Punkt hervorzuheben."
Die Dorfgruppe hat ihre Ideen in das Vorprojekt einbringen können. Weitere Vorschläge aus der Bevölkerung sind erwünscht und können in das definitive Projekt mit einfließen.
Bürgermeister Erik Wiesemes hofft, im Herbst 2020 mit den Arbeiten am Marktplatz starten zu können. "Wir hoffen, das Projekt noch in diesem Jahr einreichen zu können. Was den Marktplatz betrifft, erhoffen wir uns Subsidien seitens der Wallonischen Region in Höhe von 65 Prozent."
Die Sanierungsarbeiten um die Kirche wird die Gemeinde zu 100 Prozent selbst finanzieren. "Im Gegensatz zum Marktplatz befindet sich dieser Bering um die Kirche in Amel nicht im Besitz der Gemeinde. Er gehört der Kirche Amel. Wir haben aber das Einverständnis bekommen, mit finanziellen Hilfen der Gemeinde Amel, den Platz hier neu zu gestalten."
An der Kirche lag bis 1879 der alte Friedhof des Hofes von Amel. Dieser Bereich ist denkmalgeschützt und die Gemeinde muss sich an die Gesetze zum Denkmalschutz halten. "Wir können nicht egal wo Baggerarbeiten machen, weil hier der alte Friedhof war. Die bestehenden Gehwege bleiben weitgehend erhalten", erklärt der Bürgermeister. "Es wird mit Verbundsteinen gearbeitet und die Grünflächen werden neu gestaltet. Der Bering um das Marktkreuz und das Kriegerdenkmal wird so gestaltet, dass wir ein Gesamtkonzept erhalten."
Das Antoniushäuschen ist das älteste Gebäude in der Gemeinde Amel. Heute befindet sich in diesem Gebäude die Totenkapelle und auch die soll renoviert werden. "In der Tat haben wir hier ein historisches Gebäude aus dem 14. Jahrhundert. Es wird Antoniushäuschen oder Alte Vikarie genannt. Es war der Vorläufer der großes Kirche von Amel und hat im Laufe der Zeit als Wohnhaus, als Ersatzkirche und als Schulhaus gedient", weiß Bernd Niessen von der Dorfgruppe.
Wenn alles gut geht, startet die Neugestaltung des Kirchenberings und des Marktplatzes im nächsten Jahr nach dem Ameler Sommerfest.
Chantal Scheuren