UN-Generalsekretär António Guterres hat in seiner Rede für den Aachener Karlspreis die Europäer zur Einheit aufgerufen. Er nannte drei wesentliche Herausforderungen der Gegenwart: den Klimawandel, die Migration und die Digitalisierung. Noch nie, so Guterres, habe er die Notwendigkeit eines starken und geeinten Europas so deutlich gespürt wie jetzt, das sei seine Hauptbotschaft. Europa sei der Vorposten des Multilateralismus und viel zu bedeutend, um zu scheitern. Ein starkes Europa sei notwendig, um einen neuen Kalten Krieg zu verhindern und eine multilaterale Ordnung aufzusetzen.
Guterres erhielt den Preis als Streiter für die multilaterale Zusammenarbeit. Mit der Verleihung wollte das Karlspreis-Direktorium ein Zeichen gegen Nationalismus, Abschottung und Protektionismus setzen. In der Begründung hieß es, Guterres werde für seinen Einsatz für "eine Neubelebung und Festigung der multilateralen Zusammenarbeit auf der Grundlage der Werte und Ziele der Europäischen Union und der Vereinten Nationen" geehrt.
Guterres war, nachdem er 2001 als portugiesischer MP zurückgetreten war, 2005 zum Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen berufen worden - ein Amt, das er bis 2015 innehatte. Er hat deshalb auch in seinem Amt als UN-Generalsekretär immer wieder von der Staatengemeinschaft mehr Ehrgeiz bei der Flüchtlings- und Migrationspolitik und auch beim Klimaschutz gefordert. Guterres ist seit über 30 Jahren der erste europäische UN-Generalsekretär - der letzte vor ihm war der Österreicher Kurt Waldheim von 1972 bis 1981.
Guterres selbst hatte schon bei seiner Bewerbung zum UN-Generalsekretär gesagt, dass er Zeit seines Lebens dafür gestanden habe, Populismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Extremismus zu benennen und zu besiegen. Deshalb hat Guterres auch am Donnerstag Bezug auf die derzeitige politische Lage genommen. Die Institutionen wie die Vereinten Nationen und die Europäische Union würden auf die Probe gestellt. Die Werte der Demokratie stünden unter Beschuss, Rechtsstaatlichkeit werde untergraben, die Ungleichheit nehme zu, Hassreden, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in den Sozialen Medien schürten den Terrorismus. Menschenrechtsverletzungen, Verstöße gegen das Völkerrecht seien an der Tagesordnung und autonome Waffensysteme, die eigenständig Menschen zur Zielscheibe machen und angreifen könnten, seien eine große Gefahr
Messe im Aachener Dom
Die Feierlichkeiten für die Auszeichnung des Portugiesen hatten mit einer feierlichen Messe im Aachener Dom begonnen. Dabei lobte der Aachener Bischof Helmut Dieser den Preisträger. Als früherer Ministerpräsident von Portugal habe dieser sein Land "demokratisiert und in Europa verankert". Als UN-Flüchtlingskommissar habe er die "anwachsende Dramatik der weltweiten Flüchtlings- und Migrationsprobleme immer neu in die internationale Politik eingebracht und nach würdevollen Lösungen gesucht", so Dieser.
Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp formulierte es in seiner Eröffnungsrede so: "Die Herausforderungen, vor denen wir Europäer stehen, sind die gleichen, vor denen die gesamte Welt steht: Klimaschutz und Migration." Europa sei in diesen Fragen uneinig und mit dem Karlspreis 2019 solle auch an die Verantwortung Europas erinnert werden. Für seine "großartige Arbeit als Europäer" an der Spitze der Vereinten Nationen habe Guterres Respekt und Unterstützung verdient, sagte Marcel Philipp.
Die Festrede hielt der spanische König Felipe. In seiner Laudatio würdigte er Guterres als großen Europäer und Weltbürger.
Von den früheren Preisträgern wurden unter anderem der britische Historiker Timothy Garton Ash, der langjährige Präsident des Europaparlaments Martin Schulz und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker erwartet. Im vergangenen Jahr hatte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron die Auszeichnung erhalten.
dpa/rkr/sh/sr/vk
Aha, für Klimaschutz gibt es Preise. Auf welche wissenschaftliche Basis stützt denn der Geehrte seine Behauptungen? Wahrscheinlich auf Auftritte von Greta Thunberg und anderen Schulschwänzern!
@J.Wahl
Es ist genau die wissenschaftliche Basis, die sie und ihre EIKE-Kumpane schon längst verlassen haben und seitdem mit Füßen treten. Dies entspricht der bekannten rechts-populistischen Strategie, selbst wissenschaftliche Grundlagen und Erkenntnisse aus Prinzip und grundlos infrage zu stellen.
Sie haben fertig Herr Wahl.