Amel gehört zu den wenigen Gemeinden, die bei der Abwasserklärung eigenständig bleiben wollen, und hat sich nicht der Öffentlichen Gesellschaft für Wasserwirtschaft (SPGE) angeschlossen. In der Gemeinde wird es keine zentrale Kläranlage geben und alle Haushalte müssen individuell geklärt werden.
Der Unterhalt einer solchen Kleinkläranlage wird alle 18 Monate fällig. Die Kosten erhält der Besitzer auf Antrag von der Gemeinde rückerstattet. Um den Bürgern diese Mühe zu ersparen und vor allem den Verwaltungsaufwand gering zu halten, will die Gemeinde Amel einen Dienstleistungsauftrag abschließen.
Der Auftrag soll über 36 Monate laufen. Das entspricht einer Laufzeit für eine zweimalige Wartung von Kleinkläranlagen. Dieser Unterhalt bedeutet aber nicht, dass Verschleißteile oder beschädigte Teile ausgetauscht werden.
Die Besitzer von individuellen Klärsystemen können sich dem Dienstleistungsauftrag der Gemeinde anschließen. Sie müssen sich dann nicht selbst um ein anerkanntes Wartungsunternehmen bemühen. Auch die Kosten werden über die Gemeinde abgewickelt, auf Grundlage der vorgelegten Wartungsberichte.
Die Gemeinde Amel betritt damit Neuland. Es sei auch wichtig, einen guten Preis auszuhandeln, sagte Amels Umweltschöffe Stephan Wiesemes im Gemeinderat. Denn die Kosten schlagen sich letztlich auf den Wasserpreis in der Gemeinde nieder.
Zusammen mit der Gemeinde Stoumont, die das Abwasser ebenfalls autonom reinigt, will Amel außerdem ein Softwareprogramm erstellen lassen, um die individuellen Kläranlagen zu verwalten.
Stephan Pesch