Der Weiher Stockem ist schon seit einigen Jahren ein Thema. Doch in der letzten Legislaturperiode hat die Stadt Eupen beschlossen, dass man sich der Sache annehmen möchte. Es sei an der Zeit, den Schlamm, der sich in den letzten Jahren angesammelt habe, abzupumpen. "Es haben sich bereits einige nicht so schöne Stoffe abgesetzt", erklärt Catherine Brüll, Umweltschöffin der Stadt Eupen. "Es sind auch Untersuchungen gemacht worden, um das natürliche Gefüge des Weihers wiederherzustellen und diese Riesenmenge schwer belasteter Schlamme da raus zu bekommen. Es musste gehandelt werden."
Die zuständige Firma schätzt, dass bei den Abpumparbeiten rund 1.100 Tonnen Trockenschlamm zusammenkommen werden. Aber was geschieht mit dem Schlamm? "Wir haben eine Spezialfirma, die sich darum kümmert. Sie baggert den Schlamm hier aus und bringt ihn auf große Lastwagen, die abgedichtet sind", erklärt Catherien Brüll. "Dann wird der Schlamm auf großen Sieben ausgelegt, damit die Restfeuchtigkeit entziehen kann. Die Firma ist zudem darauf spezialisiert, den Schlamm wieder aufzuarbeiten, zu recyceln und wieder in Umlauf zu bringen."
Nicht nur der Weiher ist von den Renaturierungsarbeiten betroffen. Auch bei dem daneben liegenden Absetzbecken sind die Abpumparbeiten in vollem Gange. "Das Absetzbecken ist vor zwanzig Jahren im Zuge der Arbeiten an der Vervierserstraße angelegt worden, als man an der Kanalisation gearbeitet hat. Nun war doch eine gewisse Verunreinigung festzustellen", weiß Brüll. "Es muss jetzt gewährleistet werden, dass nicht wieder dreckiges Wasser in den Weiher geschickt wird."
Zudem werden im Zuge der Arbeiten Wasserproben entnommen, um zu überprüfen, ob weitere Maßnahmen getroffen werden müssen oder nicht. "Das ist die spannende Frage. Es muss dann erst einmal geschaut werden, woher die Verschmutzung überhaupt kommt. Wir gehen davon aus, dass man das bei den Stoffen, die gefunden werden können, auch feststellen kann. Und in dem Fall könnte jeder aus dem Einzugsgebiet, sprich jedes Haus, jeder Anschluss, derjenige sein, der verunreinigt. Wir hoffen jetzt aber erst einmal, dass gar nichts gefunden wird."
Ende der Woche sollen die Abpumparbeiten beendet sein. Täglich werden rund 14 Fuhren Schlamm entfernt. Die Ergebnisse der Wasserproben sollen möglichst zeitnah eintreffen. Sollte sich herausstellen, dass die Qualität des Wassers den Normen entspricht, soll der Weiher schon bald wieder mit neuem Wasser gefüllt werden. "Sobald wir wissen, dass das Wasser in Ordnung ist, wird es wieder reingeleitet. Im Herbst, wahrscheinlich im November, soll mit der Uferbepflanzung begonnen werden, um auch die Umgebung des Weihers wieder ein bisschen natürlicher zu gestalten", erklärt Catherine Brüll.
Die Kosten für das Renaturierungsprojekt am Stockemer Weiher liegen bei 140.000 Euro.
Julia Slot