Die neue Kinderkrippe in Hergenrath ist jetzt in den Händen des Regionalzentrums für Kleinkindbetreuung RZKB. Am Freitag haben Vertreter der drei beteiligten Gemeinden Kelmis, Lontzen und Raeren sowie Sozialminister Antonios Antoniadis den Vertrag mit dem RZKB unterzeichnet. Das Zentrum übernimmt die Verwaltung.
Die Kinderkrippe liegt auf dem Weg von Astenet nach Kelmis am Ortseingang von Hergenrath. Für rund 1,2 Millionen Euro haben die Gemeinden Kelmis, Lontzen und Raeren einen modernen ebenerdigen Flachbau mit viel Glas für die Kleinen bauen lassen - mit Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die den Bau mit 60 Prozent bezuschusst hat. Außerdem stellt sie 250 000 Euro für die Betriebskosten bereit. In den Augen von Sozialminister Antonios Antoniadis ist das eine lohnende Investition. Für ein eventuelles Defizit müssen die drei Gemeinden aufkommen.
Beim Bau hat man sich an der Kinderkrippe in St.Vith orientiert, weil das Konzept sich dort bewährt habe, erklärt Projektkoordinatorin Sandra Houben-Meessen vom RZKB: Die Krippe ist so gestaltet, dass man immer Sichtkontakt hat. Die Kinder können von jeder Ecke beaufsichtigt werden. Die Krippe ist so eingerichtet, dass sich Kinder nach Alter und Fähigkeiten in einem sicherern Rahmen aufhalten und spielen können."
Das Konzept setzt einen Schwerpunkt auf das autonome Spiel, das die Neigung der Kinder berücksichtigt. Die Raumgestaltung biete dabei viele Möglichkeiten, erklärt die Leiterin der Kinderkrippe, Isabelle Hoeven: "Die Räume sind wirklich sehr groß und haben so die Möglichkeit, Bereiche abzugrenzen. Man hat die Möglichkeit, mit den Kindern schnell nach draußen zu kommen." Noch steht nicht fest, mit welchem Team Isabelle Hoeven arbeiten wird. Die Bewerbungsgespräche laufen gerade.
Null bis drei Jahre ist die Altersspanne der betreuten Kinder. Die Tagessätze für die Betreuung sind gestaffelt und liegen je nach Einkommen der Eltern zwischen 70 Cent und 27 Euro pro Kind. In einer ersten Phase stehen 24 Plätze zur Verfügung, später kommen zwölf weitere hinzu. Prioritär erhalten Kinder aus den drei beteiligten Gemeinden Kelmis, Lontzen und Raeren einen Platz in der Kinderkrippe. Schon vor einem Jahr habe es erste Anfragen gegeben, erklärt Projektkoordinatorin Sandra Houben: "Es gibt schon viele Eltern, die sich gemeldet haben. Es gibt eine Wartelisten."
Wenn alles glatt läuft, ist die Kinderkrippe Mitte August komplett eingerichtet. Ab September können dann die ersten Kinder kommen.
Michaela Brück