Alles hat in einer Schmiede in Rocherath angefangen. Um 1840 schmiedete der Urgroßvater von Alain und Yves Faymonville noch manuell. Aus der Schmiede wurde eine Schlosserei und die zog Ende der 80er Jahre nach Büllingen um. Heute beschäftigt die Faymonville-Gruppe rund 1.100 Mitarbeiter.
Firmenchef Alain Faymonville hat den Beruf des Schlossers von seinem Vater gelernt und mit 20 Jahren begonnen, kaufmännisch zu arbeiten. Später ist Bruder Yves hinzugekommen und so ist der Familienbetrieb entstanden.
Etwas anderes zu machen war für Alain Faymonville nie eine Option: "Die Frage stellte sich damals nicht. Ich habe das auch immer gerne gemacht und hatte eigentlich nie etwas anderes vor. Zu späteren Zeitpunkten hat man sich bei der Bank genug verpflichtet und dann geht es nur nach vorne."
Die Faymonville-Gruppe ist in der ganzen Welt tätig. Das Werk in Büllingen macht Anfertigungen auf besonderen Kundenwunsch. Es ist das einzige Unternehmen weltweit, das Lösungen zur Beförderung von Nutzlasten zwischen 15 und 15.000 Tonnen anbietet: "Das heißt, alles was zu lang, zu breit, zu hoch oder zu schwer für ein normales Fahrzeug ist. Aber es sind vor allem die Sonderanfertigungen, die hier in Büllingen gebaut werden sowie viele Komponenten, die wir in die anderen Werke liefern", erklärt der Firmenchef.
Neben dem Werk in Büllingen gibt es Produktionsstätten in Luxemburg, Italien und Polen. Ein Montagewerk befindet sich in Russland.
Neben den bekannten Anhängern produziert die Fayonville-Gruppe inzwischen auch selbstfahrende Fahrzeuge für Schiffswerften. Dabei arbeitet sie nach dem Baukastensystem und fertigt alles außer die Standardteile selbst an: "Wir haben eine sehr starke Modularisierung unserer Produkte. Wir haben eine endlose Produktpalette, die durch eine mimaliserte Anzahl von Produktkomponenten entsteht. Das Ganze ist ziemlich mathematisch", erklärt Alain Faymonville.
Mit Mathematik kennen sich die Ingenieure in der Entwicklungsabteilung in Luxemburg aus. Sie setzen alles daran, die Kundenwünsche umzusetzen und die Arbeitsschritte zu vereinfachen. Fachkräfte zu finden, ist auch im Stahlbau nicht einfach.
Der Betrieb bildet selbst Lehrlinge aus, Alain Faymonville würde aber gerne mehr tun: "Ich denke, dass wir der einzige Betrieb sind, der wirklich eine Lehrwerkstatt hat und eine Person, die sich nur um die Lehrlinge kümmert. Dennoch ist es schwierig, Lehrlinge zu begeistern. Wir schaffen es jedes Jahr mit einer kleinen Handvoll. Wir könnten allerdings theoretisch mehr Lehrlinge ausbilden."
Die USA sind bekannt für lange Wege und Transporte, die außerhalb der Norm liegen. Klar dass das Unternehmen dort punkten kann. "Wir machen etwa 15 Prozent unseres Umsatzes in Amerika. Das ist ein wichtiger Markt für uns geworden. Wir haben spezielle Produkte für die Gesetzgebungen, die verschiedenen Radstände und die Bundesländer in den USA entwickelt. Wir sind dort ganz gut unterwegs."
Alain Faymonville ist der Erfolg nicht in den Schoß gefallen. Er kann sich auf sein Team verlassen und weiß, dass jeden Tag Qualität produziert werden muss: "Wir sind gut aufgestellt, wir haben ein gutes Team. Die nächste Generation steht in den Startblöcken. Wir müssen schauen, dass wir den Sprung in die nächste Generation schaffen."
Chantal Scheuren
Hallo
Eine sehr gute und familiäre Firma. Habe dort 5 Jahre in der Produktion in Büllingen gearbeitet. Spitzen Produkte mit einem sehr guten Ruf.
Sehr guter Beitrag, ich wußte nicht das die Firma so groß ist.