Die Anklage in Aachen hat am Dienstag vier Jahre und neun Monate Haft für die Mutter gefordert. Die 34-Jährige habe sich der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht und ihren Sohn im Stich gelassen. Das erklärte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht Aachen.
Nachdem das Kind zehn Tage lang keinen Stuhlgang gehabt habe, hätte die Mutter Anfang November 2017 die bedrohliche Situation erkennen müssen, hieß es. Die Mutter habe gewusst, dass ärztliche Hilfe erforderlich gewesen sei. Dem 35-jährigen Vater sei nicht nachzuweisen, dass er sich strafrechtlich schuldig gemacht habe. Für ihn forderten Anklage und Verteidigung Freispruch.
Der Verteidiger der Mutter plädierte ebenfalls auf Freispruch. Der Tod des Jungen sei ein "schicksalhaftes Geschehen" gewesen, in dem Fehlinterpretationen und Nicht-Wissen um die lebensbedrohlichen Zusammenhänge eine Rolle gespielt hätten.
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