Ab Anfang April blüht sie in der Belgischen und in der Deutschen Eifel: Die gelbe Narzisse. Über Ostern haben viele Menschen frei und vielleicht Lust auf eine Narzissenwanderung. Die Frage ist, ob die Narzissen am Osterwochenende noch blühen und ob das Wetter mitspielt.
Im Frühling breiten sich die gelben Narzissenteppiche in den Bachtälern aus. Die Wilde Narzisse blüht aber auch auf dem Steling in der Nähe von Mützenich. Von dort aus erstreckt sich der Blick in Richtung der Hohen Acht und nach Belgien.
Der Steling ist mit 658 m die höchste Erhebung der Städteregion Aachen. Bodo Friedrich ist gerne auf dem Berg bei den Narzissen.
"Die Narzisse ist eine Blume, die auch Kälte abhaben kann. Natürlich fühlt sie sich wohl, wenn sie in den Tälern der Holzwarche, im Fuhrtsbach- oder im Perlbachtal wächst, aber es hat sie auch nach hier oben verschlagen", erklärt der Wetterexperte.
Am Eifelblick bei Mützenich blühen die Narzissen noch, aber nicht mehr lange, denn die Hochblüte haben sie schon überschritten. Dieses Jahr ist die Narzisse früh erblüht. Den kühlen nächtlichen Temperaturen haben wir es zu verdanken, dass sie konserviert wurde, sagt der Wetterexperte: "Der Narzisse macht die Kälte eigentlich nicht viel aus, ganz im Gegenteil. Wenn sie diese Kälte hat und morgens durch die Sonne erwärmt wird, dann fühlt sie sich richtig wohl und kann nochmal zeigen, wie schön sie ist."
Die Wilde Narzisse wäre in den 70er Jahren beinahe von den Fichten in den Tälern verdrängt worden. In den 80er Jahren wurden die ersten Täler renaturiert, damit die Gelbe Narzisse sich wieder ausbreiten konnte.
Fichten wachsen auf dem Steling auch, aber vom Aussterben bedroht war die Narzisse hier nie. "Die Probleme, dass die Fichten die Narzissen vertrieben, haben wir nicht gehabt", so Bodo Friedrich.
"Es hat sich eher in den Tälern von Fuhrtsbach und Perlbach so ergeben, dass dort die Fichten die schönen Narzissen sozusagen erdrückt haben. Dort hat man die Fichten weggenommen. Das hat der Natur und den Narzissen sehr gut getan," erklärt Bodo Friedrich.
Ein paar Meter entfernt vom Eifelblick ist das Kreuz des Wachens. An Karfreitag treffen sich die Pilger um 4 Uhr morgens in der Mützenicher Kirche, um gemeinsam meditierend auf den Steling hinauf zu gehen.
Wem das zu früh am Morgen ist, der kann die Aussicht auf das Monschauer Land über die Ostertage bei herrlichem Wetter genießen. "Ich erwarte Temperaturen von 18-19 Grad hier oben auf dem Steling. Und im belgischen Beritt hinunter bis in die Täler geht es hoch bis 23-24 Grad. Möglicherweise erwartet uns sogar ein Sommertag, der dann erfüllt ist, wenn wir die 25-Grad-Marke knacken", so die Vorhersage des Wetterexperten.
Das sind ideale Aussichten, um sich die letzten Narzissen in der Blüte anzuschauen. Wer nicht mit den vielen Narzissenwanderern durch die Täler marschieren möchte, der kann auf den Mützenicher Steling heraufkommen und dort schauen, wie es den Narzissen geht.
cs/rasch