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Nachsuche: "Ein Hund riecht so gut, wie ein Mensch sehen kann"

11.04.201916:13

Die Jägersprache ist eine Sprache für sich. Die Nicht-Jäger verstehen oft nur Bahnhof, wenn Jäger sich über den Ansitz oder die Nachsuche austauschen. Joseph Krings aus Losheimergraben ist Schweißhundeführer und hat dem BRF erklärt, was er und sein Hund bei der Nachsuche tun.

Waidmännisches Jagen - für viele Nicht-Jäger ist das ein Buch mit sieben Siegeln. Bei der waidmännischen Jagd soll jedem Lebewesen Achtung entgegengebracht werden und der Respekt vor dem Wild hat viele Gesichter.

Joseph Krings ist Schweißhundeführer und hat bisher mehr als 2.000 Nachsuchen gemacht. Er erinnert sich, wie alles angefangen hat. "Als Hundeführer habe ich mich vor einigen Jahren bereit erklärt, für die Jägerschaft mit meinen Hunden, die ich selbst ausgebildet habe, krankes Wild nachzusuchen. Wild, das bei der Jagd oder auch im Straßenverkehr verletzt wird. Das ist jägerisch gesehen meine größte Passion", sagt er.

Für Joseph Krings ist die Nachsuche ein unverzichtbarer Teil der waidmännischen Jagd. Für ihn versteht es sich von selbst, dass verletzte Tiere nicht sich selbst überlassen werden dürfen. "Das Wild ist eine Kreatur wie alle anderen auch und die leiden genauso wie wir, wenn wir verletzt sind. Und gerade die Tiere, die verletzt sind, muss man schnellstmöglich nachsuchen, um ihnen so viel Leid wie möglich zu ersparen."

Nicht jeder Hund geeignet

Auf die Nachsuche macht sich Joseph Krings nicht alleine. Dabei zählt er immer auf die Fähigkeiten seiner Hunde. "Wenn wir ein krankes Stück Wild nachsuchen, können wir es nur finden, wenn wir etwas von dem verletzten Tier, zum Beispiel von seinem Blut, sehen. Wenn aber die Wunde zugeht und der Ein- und Ausschuss verstopft ist, dann rennt das Tier weiter und wir finden nichts mehr, aber der Hund kann es über seinen Geruchssinn finden", so Krings. "Ich sage immer: Ein Hund riecht so gut, wie ein Mensch sehen kann. Wir sind ja eher Augentiere, wir nehmen die Welt mit den Augen wahr und der Hund macht das über die Nase."

Es eignet sich längst nicht jeder Hund für die Nachsuche. Der Hund muss als Welpe so ausgebildet werden, dass er den Fährten gerne folgt. Der Schweißhundeführer motiviert und belohnt seine Hunde von klein auf. "Wenn das ein kleiner Welpe ist, kommt er nach zehn Metern nach der Fährtenarbeit an seine Futterschüssel ran. Das ist für ihn natürlich Motivation, beim nächsten Mal immer noch weiter zu gehen", erklärt Krings. "Und wenn er später merkt, dass er immer wieder positive Erfahrungen sammelt, dann wird er immer mehr Anstrengungen machen. Dann werden die Fährten sogar über Nacht und mehrere Kilometer weit gelegt."

Enge Bindung

Die Bindung zum Hundehalter muss sehr eng sein. Der Schweißhundeführer sagt, dass es unmöglich ist, einen fertigen Schweißhund zu kaufen. Hier ist der Hundeführer gefragt, der viel Zeit und Geld in seinen Hund investiert. "Von klein an, wenn du den Welpen bekommst, verbringst du Tag und Nacht mit ihm. Wenn ich den Hund bekomme, schläft er drei Monate lang im Wohnzimmer und ich schlafe neben ihm auf der Couch. Das muss eine richtig feste Bindung werden", so Krings. "Später wird der Hund daran gewöhnt, mit den anderen Hunden im Zwinger zu sein. Und er muss Gehorsam lernen, damit keine Gefahr von ihm ausgeht. Ein Hund, der nicht gehorsam ist, ist gefährlich für alle, nicht nur für den Jäger selbst, sondern auch im Straßenverkehr. Der Gehorsam ist also das erste Thema. Sobald der Gehorsam sitzt, fange ich mit der Fährtenarbeit an."

Bei der Nachsuche folgt der Hund der Fährte, wie die Spur in der Jägersprache genannt wird, und bringt sein Herrchen zum Wild. "Entweder ist das Wild schon verendet und wir kommen zusammen an das Stück Wild dran. Wenn es noch lebt und wegrennt, mache ich den Hund los und er läuft dem Wild nach und stellt es oder er zieht es nieder. Dann komme ich dazu. Der Hund muss also nicht zu mir zurückkommen", erklärt Krings. "Es kann allerdings sein, dass der Hund sich 'verhetzt'. Das kann vorkommen, wenn wir ein verletztes Stück Wild aus einer riesengroßen Rotte rausjagen müssen und er nimmt sich das falsche vor. In dem Moment kann es vorkommen, dass er nicht sofort erkennt, wo das gesunde und das kranke Wild hinläuft. Dann kann es vorkommen, dass er von selbst zurückkommt."

70 Prozent der Nachsuchen erfolgreich

Der Schweißhundeführer freut sich immer, wenn eine Nachsuche erfolgreich war. Das sieht er als Bestätigung für seine Arbeit. Allerdings sind 30 Prozent der Nachsuchen nicht erfolgreich und da bleibt oft ein ungutes Gefühl zurück. "Immerhin 30 Prozent von meinen Nachsuchen kommen nicht zur Strecke und da mache ich mir oft viele Gedanken. Ich denke nach, ob ich wirklich alles gemacht habe und ob ich nicht noch etwas Anderes hätte probieren sollen. Aber schlussendlich sagt mir der Hund, wann die Nachsuche zu Ende ist."

Der Jägerverein Büllingen organisiert einen Jagdkurs in deutscher Sprache. Joseph Krings unterrichtet im Bereich Hundewesen. Auch in puncto Ethik möchte er den angehenden Jägern etwas mit auf den Weg geben. "Sie sollen sich genau überlegen, bevor sie den Finger krumm machen, ob sie gut drauf sind, ob es das richtige Stück ist. Steht es nicht zu weit oder soll ich die Waffe besser niedersetzen und abwarten, bis ich ruhiger werde? Man sollte nicht meinen, dass man schießen muss, sobald man ein bejagbares Stück Wild vor sich hat. Niemand ist verpflichtet zu schießen. Wenn man schießt, sollte man sich sicher sein, und trotzdem passiert es immer wieder besonders auf Treibjagden. Dort wird auf flüchtendes Wild geschossen, und wer kann sich da seiner Sache ganz sicher sein?"

Joseph Krings macht beinahe das ganze Jahr über Nachsuchen. In der Hauptjagdzeit im Herbst ist er fast jeden Tag mit seinen Hunden unterwegs. Aber auch im Winter, Frühjahr und Sommer sind seine Dienste gefragt. Wildschweine dürfen das ganze Jahr über gejagt werden. In Zeiten der Schweinepest sollen die Jäger helfen, die Überpopulation des Schwarzwilds einzudämmen.

An Arbeit mangelt es dem Rentner also nicht und wenn es nach ihm geht, wird er noch lange mit viel Freude Wild nachsuchen. "Ich habe mich bereit erklärt, das zu machen und es macht mir viel Spaß. Es ist immer wieder schön, wenn ich jemandem, der mich anruft und um Hilfe bittet, helfen kann. Und wenn die Nachsuche erfolgreich ist, motiviert mich das, weiterzumachen."

Chantal Scheuren

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