Anglern wird nachgesagt, dass sie besonders gerne Fisch verzehren. Auf die Anglerliga "Ligue Royale des Pêcheurs de l’Est" trifft das nicht zu. Sie setzt auf den Erhalt und die Wiedereinführung von Fischen.
Eine Fischbrutanlage existiert seit mehr als 13 Jahren an den Weihern von Mangombroux bei Verviers. Dort erfolgt die Aufzucht von drei verschiedenen Forellenarten. "Ziel ist es, die Weser mit Fischbrut zu besetzen. Wir haben sowohl Jungfische, sowie Männchen, die die Eier besamen. Wir wollen den Wasserlauf so gut es geht neu beleben und so nah wie möglich am natürlichen Forellenstamm bleiben, erklärt Pascal Crul, der Vorsitzende der Anglerliga.
Die Weser schützen und ihr das bringen, was ihr fehlt - das ist das Hauptanliegen. "Die natürlichen Feinde wie der Kormoran fressen die Fische, aber es gibt auch Angler, die Fische zum Verzehr mitnehmen. Wir versuchen hingegen, die Menschen dazu zu bringen, auf Fisch aus der Weser zu verzichten."
"Die Wollindustrie hat dem Flusslauf viel Schaden zugefügt, es befindet sich viel Schwermetall am Boden. So raten wir davon ab, Fische aus der Weser zu entnehmen. Die Angler sollten den Fisch auch respektieren. Es ist und bleibt ein Hobby. Es gibt nichts Schöneres, als in der Natur zu sein und von der Natur zu profitieren", findet Crul.
Freiwillige Helfer
150.000 Jungfische werden in der Anlage aufgezogen. Zahlreiche Ehrenamtliche und Partner, die alle von Fischen und der Weser fasziniert sind, unterstützen die Liga bei ihrer Arbeit. Georges Vicqueray zum Beispiel kümmert sich jeden Tag mehrere Stunden lang um die Forellen. "Ich ging in Rente, habe immer geangelt und mir gedacht, ich bleibe nicht zu Hause rumsitzen und mache mich nützlich."
"Ich wollte etwas für eine Vereinigung tun. Anfangs habe ich mich nicht den Fischen gewidmet, sondern für die Liga gearbeitet. Dann haben wir mit den Fischen angefangen. Wir haben dann hier mit den Clubmitgliedern eine Infrastruktur errichtet und neue Fische eingeführt", erklärt Georges Vicqueray.
Für künftige Generationen
Doch das Wichtigste ist, die Forellen für die künftigen Generationen zu erhalten. "Ich liebe die Fische, ich will nicht, dass man sie verletzt. Das ist natürlich die Rolle eines Verwalters", erklärt Pascal Crul. "Ich möchte gerne den zukünftigen Generationen einen Fischbestand hinterlassen, der der Wildforelle am nächsten ist. Das habe ich früher gekannt. Es gab viele mit unterschiedlichen Farben, manche mit roten, andere mit schwarzen Punkten. Das sollen künftige Generationen auch erleben."
Jeden Tag kümmern sich die Ehrenamtlichen um ihre Fische. Nach und nach soll die Weser auf diese Weise wieder Lebensraum für Forellen werden, die die Mitglieder der Liga mit viel Eifer aufziehen.
cd/km