Zahlreiche Autos, viel Verkehr - ein gewohntes Bild am Donnerstagmorgen in der Eupener Innenstadt. Und wie vielerorts stellt sich auch hier die Frage: Wie lässt sich die Luftqualität verbessern?
Doch bevor man über geeignete Maßnahmen nachdenkt, braucht es erst einmal handfeste Messungen - und die werden in Eupen derzeit durchgeführt. Gemeinsam mit Namur ist Eupen vom Wissenschaftlichen Institut des Öffentlichen Dienstes ISSeP für ein Pilotprojekt auserkoren worden, das Projekt "Emissionsarme Zone".
"Die Diskussionen um die Frage, wie die Luftqualität in Eupen wirklich ist, gibt es auch im Stadtrat schon länger. Wir haben nie konkrete Messungen im Stadtzentrum haben können. Wir hatten dann mit dem ISSeP Kontakt und die haben uns von dem Projekt erzählt, das es möglich macht, ganz konkrete Messwerte für einzelne Straßenzüge zu bekommen. Daraufhin haben wir uns entschieden an diesem Pilotprojekt teilzunehmen, um für eine große Anzahl an Straßen in Eupen klare Messwerte zu haben", erklärt Bürgermeisterin Claudia Niessen.
Damit wird die Luftqualität im Eupener Stadtgebiet jetzt also erstmals hochauflösend gemessen. "Die Messungen sind im Februar gestartet und werden noch bis Mitte, Ende September auf dem Gebiet der Stadt Eupen stattfinden. Es gibt verschiedene Stationen. Eine wurde bereits vor dem Rathaus aufgestellt und eine in der Kirchstraße", erklärt die Bürgermeisterin. "Es wird aber noch bis zu 50 weitere kleine Messstationen geben. Die ganzen Orte sind noch nicht definiert, wobei wir als Stadt Eupen gerne einige neuralgische Punkte gemessen hätten, nämlich vor den Schule, an den Hauptachsen und im Zentrum der Innenstadt."
Ausgehend von den Messergebnissen wird die Stadt dann Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität erarbeiten. Eine Umweltzone wie in Brüssel oder Antwerpen scheint in Eupen aber ausgeschlossen. "Wir können uns nicht vorstellen, Eupen wirklich zu einer Umweltzone zu erklären. Es geht eher dahin, dass man vielleicht in einzelnen Straßenzügen Maßnahmen ergreifen wird, zum Beispiel den LKW-Verkehr in einer ersten Phase ausschließen."
"Aber was das dann für einen Impakt hat, ob die Luftqualität damit wirklich gesichert wird, werden wir zusammen mit dem ISSeP erarbeiten. Das ist jetzt noch viel zu früh", so Niessen weiter. Über konkrete Verbesserungen könne man laut Bürgermeisterin Claudia Niessen erst Ende des Jahres nachdenken.
Melanie Ganser