Sie erfüllen in diesen Zeiten einen immer wichtigeren Auftrag: die Fachberaterinnen im Zentrum für Förderpädagogik ZFP. In unterschiedlichen Bereichen stehen sie dem Unterrichtswesen Ostbelgiens beratend zur Seite. Hauptaugenmerk ist Förderung: etwa bei Rechenschwäche oder Dyskalkulie, bei Themen wie Deutsch als Zweitsprache, sozial-emotionale Entwicklung oder Autismus.
Fachberatung zielt unter anderem darauf ab, im Rahmen von Unterrichtsbeobachtungen, Beratungsgesprächen und Einzelfallanalysen, individuelle Förderpläne zu erstellen. Maya Huys, Fachberaterin für "Sprache, Lesen, Schreiben", erklärt, wie eine Fachberatung zustandekommt. "Die Lehrer stellen eine Anfrage - entweder per Mail oder per Post. Ein zuständiger Mitarbeiter meldet sich dann zeitnah zurück und innerhalb von zehn Werktagen wird ein Termin ausgemacht."
Regelmäßig gibt es Netzwerktreffen, bei denen Fachberater mit Lehrkräften austauschen. Tatjana Heckters, zuständig für den Fachbereich "Deutsch als Zweitsprache", versteht sich auch als Kompetenzvermittlerin. Ein wichtiger Bereich ist der längst auch dekretal festgelegte Unterricht für erstankommende Schüler. "Ich bin zuständig für die Begleitung der Lehrperson, die erstankommende Schüler unterrichten im Primarschulbereich", erklärt Tatjana Heckters. "Einmal monatlich gestalten wir Netzwerktreffen, immer zu anderen Themenbereichen, und so haben die Lehrpersonen die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Austausch."
Die Fachberaterinnen arbeiten im Rahmen des ZFP-Kompetenzzentrums. Deren Leiterin ist Christiane Feldmann. Sie kann mit Stolz darauf verweisen, dass Fachberatung im ZFP-Stil einzigartig ist. "Die Fachberatung in Ostbelgien ist eigentlich sogar ein europaweit einmaliges System." Dass sich Lehrpersonen mit einer schwierigen Unterrichtssituation und Kindern mit Auffälligkeiten melden und um Hilfestellung bitten können, sei einmalig, so Christiane Feldmann.
Und wie ist die Resonanz der Lehrerschaft auf das Fachberatungsangebot des Zentrums für Förderpädagogik? "Ich habe den Eindruck, dass die Lehrer im Grundsatz sehr positiv sind und sich darüber freuen, dass man sie extra sieht und es nicht nur darum geht, Schüler und Eltern zu begleiten", sagt Feldmann.
Zehn Jahre ZFP sind auch zehn Jahre Kompetenzzentrum - eine Einrichtung, die unverzichtbar geworden ist und weiter an Bedeutung gewinnen wird.
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